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Fachkräftemangel

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Herausforderung Fachkräfte-Akquise

Fachkräftemangel ist ein Problem nahezu aller Handwerksbetriebe. Auch die Augenoptiker stehen hier vor großen Problemen. In einer Onlineumfrage stellte der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) bei 968 Innungsbetrieben fest, dass 42% der Befragten in dem vergangenen halben Jahr Fachpersonal suchten. 68% der offenen Stellen konnten jedoch nicht besetzt werden. Bei 19% der angebotenen Stellen wurde das Anforderungsprofil gesenkt. Wenn Sie ebenfalls Fachkräfte suchen, stehen Sie also vor dem Problem: „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“ 

Was aktuell zum Fachkräftemangel führt

Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielfältig. Eine Ursache ist die Alterspyramide. Die deutsche Bevölkerung schrumpft. Die geburtenstarken Jahrgänge scheiden aus dem Berufsleben aus, gleichzeitig sinkt die Zahl der Geburten. Nach Expertenberechnungen werden wir bis 2030 etwa 3,9 Millionen Arbeitskräfte weniger zur Verfügung haben. Aufgrund der Ausbildungsdefizite können die derzeitigen Zuwanderungen aus dem Ausland diesem Trend nicht nachhaltig entgegenwirken. 

Hinzu kommt der Wunsch vieler Fachkräfte, möglichst früh aus dem Arbeitsleben auszuscheiden oder zumindest weniger zu arbeiten. Hier dürfte die Rente mit 63 Jahren eine wichtige Rolle spielen. Das derzeitige Rentenniveau ermöglicht es noch einer Vielzahl von Menschen, dieses Angebot anzunehmen. 

Ein oft unterschätzter Aspekt: Es gibt ehemalige Fachkräfte, die sich aber nicht fortgebildet haben und deshalb den heutigen Qualifikationsstandard nicht mehr erreichen. Auch dieser Personenkreis steht dann als Fachkraft nicht zur Verfügung. 

Außerdem besteht immer noch die – oft irrige – Ansicht, dass man mit einem Studium bessere und vor allem lukrativere Berufschancen hat. Dass die Chancen in handwerklichen Berufen zumindest gleich gut, wenn nicht gar um einiges besser sind als in akademischen Bereichen wird nur zu oft verkannt. Hier muss man auch selbstkritisch die Frage stellen, ob vonseiten der Verbände genügend getan wird, um die Attraktivität des Berufs Augenoptiker zu steigern. 

Wie soll man dem Fachkräftemangel begegnen? 

Ein Faktor, der bei der Frage nach Fachkräften oft ein wenig in den Hintergrund gerät: Fachkräfte, die man hat, muss man nicht suchen. Darum sollte man sich auch immer darum bemühen, die bereits beschäftigten Kräfte im Betrieb zu halten. Meist kündigt sich ein Wechsel durch das Verhalten des Mitarbeiters an. Sie sollten deshalb auch Verhaltensveränderungen im Auge behalten. 

Ein guter Mitarbeiter oder eine gute Mitarbeiterin wirkt plötzlich oft nervös, abgelenkt und fahrig. Dies kann daran liegen, dass der Familienzuwachs und Beruf nicht mehr koordiniert werden können. Hier sollte man in einem klärenden Gespräch nach einer Lösung suchen, die beide Seiten zufriedenstellt. Sollte der Wechsel von einer Vollzeitstelle auf Teilzeit gewünscht werden, bedenken Sie, dass eine nur teilweise zur Verfügung stehende Kraft besser ist als gar keine. 

Da auch auf dem Arbeitsmarkt das Gesetz von Angebot und Nachfrage den Preis bestimmt, denkt man zunächst, dass man Fachkräfte mit besseren finanziellen Konditionen für den eigenen Betrieb gewinnen kann. Doch gerade in einer Phase, in der Bewerber „die freie Auswahl haben“, spielt der finanzielle Aspekt in den meisten Fällen nicht die dominierende Rolle. Außerdem sind hier Grenzen gesetzt, die es nahezu unmöglich machen, sich durch ein Gehaltsangebot von anderen Interessenten abzuheben. 

Eine wichtige Rolle spielt deshalb das Betriebsklima. Denn häufig findet man Fachkräfte durch die Empfehlung der eigenen Mitarbeiter. Hinzu kommt, dass sich Interessenten über Jobbörsen und Social-Media-Kanäle im Internet informieren und dabei auch auf die Bewertungen der Mitarbeiter achten. Wird hier von einem guten Betriebsklima gesprochen, trägt das zu einer positiven Grundeinstellung gegenüber Ihrem Geschäft bei. 

Gerade bei kleineren Betrieben spielt der persönliche Kontakt zwischen Mitarbeitern und „Chef“ eine oft entscheidende Rolle. Das heißt natürlich nicht, dass es zu einem Rollentausch kommen soll, bei dem die Mitarbeiter bestimmen. Aber ein Entgegenkommen bei privaten Belangen macht sich immer gut. Oft sind es auch kleine Gesten, wie ein spendiertes Eis an einem besonders heißen Sommertag, die Ihnen hoch angerechnet werden. 

Auch um aus dem Teufelskreis der Gehaltsspirale herauszukommen, sollten Sie die Möglichkeiten der sozialversicherungs- und steuerfreien Gehaltsextras nutzen. Hier kommt beim Arbeitnehmer mehr an und Ihre Kosten sind geringer. (Lesen Sie mehr dazu im nächsten FOCUS). Übrigens: Das neue 49-Euro-Ticket wird behandelt wie ein Jobticket.

Eine oft unterschätzte Rolle spielt auch die Familienfreundlichkeit eines Geschäfts. Ein Entgegenkommen bei der Kinderbetreuung ist gerade für frischgebackene Eltern ein entscheidender Faktor. Auch die Unterstützung bei der Suche nach einem Kitaplatz kann dazu führen, dass Sie Bewerber für sich gewinnen können. 

Bei den Gründen des Fachkräftemangels haben wir bereits angesprochen, dass viele früher aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Doch nicht alle möchten komplett aus dem Berufsleben aussteigen. Hier kann man auf langjährige Erfahrungen zurückgreifen. Es lohnt sich also, sich mit dem Thema der sogenannten „Altersteilzeit“ zu befassen und auch die Hinzuverdienstgrenzen für Senioren mit vorgezogenem Rentenbezug zu kennen (siehe FOCUS 2022_12).

Machen Sie sich bekannt und werden Sie aktiv

Wenn Sie neue Kunden gewinnen wollen, werben Sie natürlich für Ihre Angebote. Auch bei der Suche nach neuen Mitarbeitern müssen Sie auf sich aufmerksam machen und sich als moderner, aufgeschlossener Arbeitgeber präsentieren. 

Dazu gehört auch, dass man sich beispielsweise an Jobbörsen, kommunalen und regionalen Veranstaltungen beteiligt. Allerdings sind die Zeiten vorbei, in denen Sie sich mit einem Klapptisch und einigen Prospekten präsentieren konnten. Man muss schon ansprechend und professionell auftreten. Die Kosten für einen Stand, mit dem man sich präsentiert, müssen dabei nicht ins Uferlose gehen. 

Hier sind einige Tipps, wie Sie an einen preiswerten und dennoch optisch ansprechenden Stand gelangen: Zunächst fragen Sie bei Ihrer Innung nach, ob man dort Leihstände anbietet. Auch die örtlichen Parteien oder die Kommunen verleihen häufig ihre Stände. Bei Parteien müssen Sie darauf achten, dass der Stand neutral ist. Stände, mit denen Sie indirekt (auch) Werbung für eine Partei machen, sind kontraproduktiv.

Damit Sie Ihr Geschäft auch kurzfristig professionell bei Veranstaltungen vorstellen können, lohnen sich aber auch – überschaubare – Investitionen. Zum Beispiel ein ansprechender Pavillon und Sitzgelegenheiten wie Bierzeltgarnituren. Als wichtige Ergänzung dienen Rollups mit Ihrem Geschäftslogo. Damit haben Sie schon die Grundausstattung, um sich in der Öffentlichkeit professionell und doch preislich überschaubar zu präsentieren. Weitere Ausstattung z.B. mit Prospekthaltern, Stehtischen usw. bleibt Ihnen überlassen und ist vom Zweck abhängig, für den der Stand eingesetzt wird. 

Außerdem benötigen Sie Material, das Sie den Interessenten mitgeben können. Auch hier kann Ihnen Ihre Innung in vielen Fällen helfen. Wichtig ist aber, dass Sie das Material auch mit Ihrer Adresse versehen. Bei den meisten Hochglanzprospekten hält ein Stempelabdruck nicht. Verwenden Sie dann
Etiketten. Einen eigenen Hausprospekt können Sie mit entsprechendem Geschick auch am PC selbst gestalten. Die Vorlage kann dann von einer Onlinedruckerei zu günstigen Preisen gedruckt werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie die Maßvorgaben der Druckerei einhalten und kontrollieren Sie die Vorlage genau: die Druckereien nehmen keine Prüfungen vor und drucken das, was Sie anliefern. 

Nur wer sucht, der findet

Da es zu wenig Kräfte gibt, muss man schon suchen, um geeignete Mitarbeiter zu finden. Doch wo findet man geeignete Kräfte? Erster Ansprechpartner sind sicher die Agenturen für Arbeit. Hier hilft man Ihnen weiter und bemüht sich, Ihre Personalwünsche auch zu erfüllen. Allerdings melden sich aufgrund des Überangebots an offenen Stellen immer weniger Fachkräfte bei den Agenturen. Man sollte deshalb seine Erwartungen hier nicht zu hoch schrauben.  

Stellengesuche in Fachzeitschriften sind hilfreich. Gerade gute Fachkräfte informieren sich über diese Medien, um auf dem Laufenden zu bleiben. Interessenten, die über diesen Weg akquiriert werden, sind deshalb meist besonders gut aus- und fortgebildet. Diese Kräfte besuchen auch häufig Fachmessen. Wenn Ihr Geschäft daran teilnimmt, sollten Sie auch dort auf den Personalbedarf hinweisen. Auch hier liegt idealerweise ein Hausprospekt vor. 

Eine wichtige Rolle bei der Personalsuche ist das Internet. Hier können Sie auf den diversen Portalen auf sich aufmerksam machen, indem Sie Mitarbeiter bitten, dort eine Bewertung Ihres Geschäfts abzugeben. Die positive Bewertung Ihrer Mitarbeiter ist bei Fachkräften, die per Internet nach neuen Betätigungsfeldern suchen, häufig ein entscheidendes Kriterium.

Junge Menschen für die Ausbildung interessieren

Dass man die „Herausforderung Fachkräftemangel“ nur mithilfe einer guten Ausbildung in den Griff bekommen wird, ist unbestritten. Allerdings löst das beispielsweise nicht das Problem, dass aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge weniger junge Menschen einen Ausbildungsplatz suchen.
Bevorzugt werden dabei leider mehrheitlich andere Berufe als die des Augenoptikers.

Das liegt auch daran, dass der Beruf in seinen vielseitigen Facetten weitgehend zu wenig bekannt ist. Hier gilt: „Trommeln gehört zum Geschäft“. Man muss aktiv auf die Jugendlichen zugehen und sie animieren, diesen Berufsweg zu beschreiten. Hier unterstützen die Innungen mit verschiedenen Angeboten. Die Innungsoptiker NRW haben beispielsweise eine sehr interessante Internetseite unter dem Titel „Ein Beruf – viele Berufungen: Augenoptiker“ in ihre Internetpräsenz integriert. Auch andere Innungen nehmen sich dem Thema auf ihren Internetseiten an und geben Ihnen gute Tipps für die eigene Azubi-Akquise. 

Wer Nachwuchskräfte sucht, sollte keine Chance ungenutzt lassen. Sprechen Sie beispielsweise mit den Schulen und bieten Sie die Berufsvorstellung in der Schule oder auch die Geschäftsbesichtigung an. Bei der Besichtigung sollten Sie sich überlegen, was die Jugendlichen besonders interessiert und wo diese in Ihrem Geschäft aktiv werden könnten.
Außerdem sollten die Jugendlichen auch Hinweise über Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriere-Chancen erhalten. Auch hier können die Innungen sehr hilfreich sein. 

Sie müssen aktiv werden

Alle unsere Tipps und Ratschläge ändern natürlich nichts an der aktuellen Situation, dass es zu wenig Fachkräfte gibt. Aufgrund dieser Lage hat sich die Mitarbeitersuche grundlegend verändert. Bewerber kommen nur fast nie auf Sie zu – aktiv werden müssen Sie selbst, um die entsprechende Fachkraft zu finden!

Wie gehen die Betriebe damit um? Stimmen aus der Branche

Für viele Betriebe ist der Fachkräftemangel ein Dauerbrenner. Und während einige händeringend Mitarbeiter suchen, haben andere Betriebe ihre Stellen gut besetzt. Neben Weiterbildungsangeboten, Mitarbeiterwertschätzung oder mitarbeiterfreundlichen Arbeitszeiten gibt es verschiedene Möglichkeiten ein begehrter Arbeitgeber zu sein. Wir haben einige Stimmen zum Thema Mitarbeiter und Ausbildung eingefangen.

Ralf Emminger

Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik, Geschäftsführer Wörle Optik, München 

FOCUS: Sind Sie aktuell auf der Suche nach Mitarbeitern?

Emminger: Ja, wie sicher die allermeisten der Kolleginnen und Kollegen. Momentan sind wir allerdings so gut besetzt, dass wir die Kundennachfrage meistens bewältigen können. Bei den Kontaktlinsenanpassungen haben wir aktuell eine Wartezeit von ca. vier Wochen, bei den Brillenanpassungen von ca. einer Woche, im Low Vision-Bereich von ca. zwei Wochen. Notfälle werden immer dazwischengeschoben. Wir wollen unser Team aber entlasten und sind deshalb auf der Suche.

FOCUS: Wie schnell konnten Sie in der Vergangenheit Ihre offenen Stellen besetzen und wie sind Sie dabei vorgegangen?

Emminger: In der Vergangenheit konnten wir bei dringenden Engpässen glücklicherweise innerhalb weniger Wochen bis Monate unser Team aufstocken. Dabei sind wir in den allermeisten Fällen über Empfehlung (nicht über Abwerben, das halten wir für unkollegial) an neue Mitarbeiter gekommen. Gerade das Abwerben hat in der letzten Zeit deutlich zugenommen, nicht nur durch Headhunter. Auch manche Außendienstmitarbeiter sind da recht aktiv.

FOCUS: Wie halten Sie Ihre Mitarbeiter? (z.B. durch überdurchschnittliche Gehälter, extra Urlaubstage, Mitarbeiter-Events, Weiterbildungsangebote etc.)

Emminger: Wir legen sehr großen Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeiter bei uns wohlfühlen und das Team gut mitein­ander auskommt. Unser Motto ist: Wenn sich die Mitarbeiter wohlfühlen, dann haben wir auch Erfolg am Markt! Die Gehälter bewegen sich auf einem überdurchschnittlichen Niveau, was aber – das ist uns klar – durch die hohen Münchner Wohnungs- und Lebenshaltungskosten leider aufgefressen wird. Wir haben nach langem Abwägen seit Januar samstags geschlossen. Diese Entscheidung fiel vor allem, um unseren Mitarbeitern mehr Freizeitqualität bieten zu können. Ansonsten versuchen wir immer wieder durch gemeinsame Aktivitäten, bei denen die Teilnahme freiwillig ist, den Teamgeist zu stärken. Zum 50-jährigen Firmenjubiläum hatten wir alle Mitarbeiter mit Begleitung für drei Tage nach Italien eingeladen und den Betrieb dafür schon am Freitag geschlossen.

FOCUS: Haben Sie besondere Konditionen (für z.B. Eltern, Pendler oder für ältere Mitarbeiter?)

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Emminger: Wir versuchen immer, den Wünschen der Mitarbeiter, soweit es der betriebliche Ablauf und die Gerechtigkeit innerhalb des Teams zulässt, entgegenzukommen. Es gibt aber Grenzen, wo man auch mal zu dem Ergebnis kommen muss, das die Wünsche nicht erfüllt werden können. Das kann im ungünstigsten Fall auch die Konsequenz haben, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin und wir getrennte Wege gehen.

FOCUS: Bilden Sie aus?

Emminger: Wir haben aktuell eine Auszubildende, hätten aber Kapazitäten für drei. Wir bieten in unserem Kontaktlinseninstitut zudem immer Praktikumsplätze für Studierende an.

FOCUS: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie nicht alle Stellen besetzen können?  

Emminger: Wir arbeiten sehr stark mit Terminvereinbarung. Letztendlich müssen wir gerade in der Urlaubszeit oder bei Erkrankung von Mitarbeitern bei Neuversorgungen z.B. bei Kontaktlinsen bzw. Low Vision, aber auch bei spontanen Brillenkäufen, Kunden wegschicken bzw. um Geduld bei der Terminvereinbarung bitten. Aktuell haben wir den Eindruck, dass das viele Kunden vor dem Hintergrund der allgemeinen Personalknappheit auch in anderen Bereichen oft akzeptieren.

FOCUS: Vielen Dank für das Gespräch.


Karl Amon

Dipl.-Ing. (FH) Augenoptik, Master of ­Vision Science and Business, Geschäftsführer und Inhaber von Amon+Sebold, Aschaffenburg.

FOCUS: Sind Sie aktuell auf der Suche nach Mitarbeitern? 

Amon: Nein wir sind gut besetzt, haben jetzt sogar immer wieder Initiativbewerbungen.

FOCUS: Wie schnell konnten Sie in der Vergangenheit Ihre offenen Stellen besetzen und wie sind Sie dabei vorgegangen?

Amon: Glücklicherweise hat das immer sehr gut funktioniert, meist haben wir die Mitarbeiter in die Suche eingebunden. Die wissen häufig, wo vielleicht eine Stelle vakant ist. Wir haben es auch schon über die lokale Presse durch Anzeigen erfolgreich gemacht. Eine gute Stellenanzeige ist ja auch gleichzeitig wertvolle PR.

FOCUS: Wie halten Sie Ihre Mitarbeiter? 

Amon: Die Mitarbeiter haben bei uns den gleichen Stellenwert wie unsere Kunden. Wir geben ihnen Wertschätzung und Anerkennung. Sie werden in viele Entscheidungen mit eingebunden. Wir machen regelmäßige Fortbildungen, gerade in der Optometrie. Menschen wollen wachsen, und das können sie bei uns. Sie spüren bei uns, wie schön unser Beruf ist, in dem wir täglich das Leben unserer Kunden ein bisschen schöner machen. Wir haben seit über 20 Jahren ein Bonus-System, in dem es eine Team-Prämie gibt, die für alle gleich ist. Wenn wir unsere gemeinsam erarbeiteten Ziele erreichen – was in der Regel immer der Fall ist – bekommt jeder Mitarbeiter diese Prämie viermal im Jahr.

FOCUS: Haben Sie besondere Konditionen (für z.B. Eltern, Pendler oder für ältere Mitarbeiter?) 

Amon: Jeder Mitarbeiter, der von außerhalb kommt, bzw. mit dem Auto fährt, erhält einen Parkplatz zur Verfügung, die Busfahrer bekommen ein Pendlerticket und die, die von weiter anfahren, erhalten noch eine Benzinpauschale.

FOCUS: Bilden Sie aus? 

Amon: Ja, selbstverständlich, wir bilden jedes Jahr ein bis zwei Azubis aus und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist wunderschön zu sehen, wie junge Menschen in den drei Jahren fachlich wie persönlich reifen und die Schönheit des Berufes kennenlernen. Sehr oft übernehmen wir die Auszubildenden dann auch. Unsere Eigengewächse tragen natürlich die Philosophie von Amon+Sebold wie die Muttermilch in sich.

FOCUS: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie nicht alle Stellen besetzen können?

Amon: Bisher haben wir das Glück, immer genügend Mitarbeiter zu finden.

FOCUS: Vielen Dank für das Gespräch.


Manuel Emmerich

Geschäftsleitung, ­Personal, ­Marketing und Kommunikation bei der Viehoff Gruppe

FOCUS: Sind Sie aktuell auf der Suche nach Mitarbeitern?

Emmerich: Die Viehoff Gruppe zählt mit fast 400 Mitarbeitern an 27 Standorten zu den größten deutschen Augenoptikern. Daher sind wir, das bleibt gar nicht aus, regelmäßig auf der Suche nach qualifizierten neuen Mitarbeitern. Ob Rente, Elternzeit oder Meisterschule, die Gründe für die Entstehung von offenen Stellen sind vielfältig. 

FOCUS: Wie schnell konnten Sie in der Vergangenheit Ihre offenen Stellen besetzen und wie sind Sie dabei vorgegangen?

Emmerich: In der Regel können wir Vakanzen schnell besetzen, denn unsere Geschäfte sind als Marktführer vor Ort für Bewerber besonders attraktiv. Die Wege, die wir bei der Stellenausschreibung begehen, sind breit gefächert. An der klassischen Stellenausschreibung über die eigene Webseite und die bekannten Jobportale führt natürlich kein Weg vorbei. Doch wir haben darüber hinaus gute Erfahrungen mit kreativen Employer Branding-Kampagnen gemacht, bei denen wir unsere Teams vor Ort in den Mittelpunkt gestellt haben. Denn am Ende ist für die Bewerber vor allem eine Frage relevant: Mit wem möchte ich künftig zusammenarbeiten? 

FOCUS: Wie halten Sie Ihre Mitarbeiter? 

Emmerich: Natürlich bieten auch wir sämtliche klassischen Benefits, die heute üblich sind. Doch wir sind überzeugt, dass vor allem das Arbeitsklima vor Ort und das Thema Wertschätzung eine entscheidende Rolle spielen. Als Familienunternehmen haben wir hier im Vergleich zu den klassischen Filialisten einen großen Vorteil. Darüber hinaus bieten wir mit unserer hauseigenen Viehoff-Akademie viele Weiterbildung- und Entwicklungsmöglichkeiten. Für unsere Mitarbeiter bedeutet dies das Beste aus zwei Welten: Auf der einen Seite arbeiten sie bei einem traditionellen Einzelgeschäft vor Ort, auf der anderen Seite gibt es die Viehoff Gruppe als starken Partner im Rücken. 

FOCUS: Haben Sie besondere Konditionen?

Emmerich: Als Familienunternehmen liegt uns das Wohl unserer Mitarbeiter sehr am Herzen. Ob Kita-Zuschuss, Deutschlandticket oder zusätzliche Kinderkrankentage, unser Konditionenpaket ist umfangreich und auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter zugeschnitten. 

FOCUS: Bilden Sie aus?

Emmerich: Wir sind überzeugt, dass eine gute und umfassende Ausbildung der Schlüssel für langfristigen Erfolg ist. Aktuell absolvieren rund 40 junge Menschen ihre Ausbildung in unseren Betrieben und wir freuen uns bereits, wenn die frisch gebackenen Gesellinnen und Gesellen des aktuellen Jahrgangs unsere Teams demnächst tatkräftig unterstützen. 

FOCUS: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie nicht alle Stellen besetzen können?  

Emmerich: Um ehrlich zu sein, kennen wir diesen Fall nicht. Bisher konnten wir unsere Stellen stets zeitnah besetzen. 

FOCUS: Vielen Dank für das Gespräch.

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