Fielmann: Gewinnprognose nach unten korrigiert
1. Halbjahr 2022 überschattet von Inflation, Krieg und Pandemie
Fielmann hat die vorläufigen Geschäftszahlen für die erste Hälfte des Jahres 2022 präsentiert und die Erwartungen für das Jahr deutlich zurückgeschraubt. „Die fortwährende Coronavirus-Pandemie, der andauernde Krieg in der Ukraine, das anhaltend hohe Inflationsniveau und steigende Zinsen belasten das Konsumklima, treiben die Kosteninflation“, heißt es in der Mitteilung.
All dies macht sich in den Zahlen bemerkbar: Der vorläufige Konzernumsatz der Fielmann-Gruppe stieg in den ersten sechs Monaten voraussichtlich auf etwa 851 Mio. € (Vorjahr: 789,6 Millionen €). Im zweiten Quartal werde der Umsatz auf rund 437 Mio. € (Vorjahr: 407,7 Mio. €) steigen.
Zudem sei die Kostenstruktur im Jahr 2022 auf ein „dynamischeres Wachstum ausgelegt“ gewesen. Für das 1. Halbjahr 2022 erwartet das Unternehmen somit ein Ergebnis von 89 Millionen € (Vorjahr: 96,0 Millionen €). Zu Beginn des Jahres wurde für den Zeitraum noch ein zweistelliges Umsatzwachstum prognostiziert.
Höhere Personalkosten, geringere Margen
Auch wenn sich die Pandemie weiterhin negativ auf das Umsatzniveau auswirke, habe man in mehreren Märkten die Mitarbeitergehälter erhöht, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, was zu einem zusätzlichen Personalaufwand von rund 22 Mio. € im 1. Halbjahr 2022 führte.
Korrektionsbrillen und Hörsysteme erzielten ein stark einstelliges Wachstum, bei Sonnenbrillen und Kontaktlinsen konnte dank der Omnichannel-Plattform jeweils deutlich über 20% gegenüber dem Vorjahr hinzugewonnen werden. Da diese Warengruppen aber geringere Margen aufweisen, bedeute dies insgesamt einen Verlust von 13 Mio. €. Zusätzliche Kosten waren verstärkte Marketingaktivitäten und eine Solidaritätsinitiative für Geflüchtete aus der Ukraine, die sich insgesamt mit 11 Mio. € auswirkten.
Vorstand kündigt Maßnahmen an
In dem aktuell herausforderndem Umfeld korrigiert Fielmann die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2022 auf einen Konzernumsatz von etwa 1,8 Milliarden € (Vorjahr: 1,68 Milliarden €). Auf der Hauptversammlung am 14. Juli 2022 werde man zudem über „strategische Initiativen“ berichten, um die Profitabilität kurz- und mittelfristig zu steigern.