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„Sight for Kids“: Screening an Marxzeller Grundschule

Manuel Stanke von Visionix bei der Augenuntersuchung eines Schülers mit dem Biometer
Manuel Stanke von Visionix bei der Augenuntersuchung eines Schülers mit dem Biometer. Bild: Visionix

Augengesundheits-Programm ging in die zweite Runde

Sight for Kids lautet das Motto eines Augengesundheits- und Sehtest-Programms für Kinder, das 2002 von der Lions Clubs International Foundation (LCIF) und Johnson & Johnson Vision ins Leben gerufen wurde. Nachdem die weltweite Initiative 2021 in einem Pilotprojekt an einer baden-württembergischen Grundschule auch in Deutschland umgesetzt wurde, fand vom 13. bis 14. Juli 2023 aufgrund der positiven Resonanz seitens der Eltern und Schulleitung und auf besonderen Wunsch der Schulleitung mit zwei Jahren Abstand dort ein erneutes Screening statt.

Der Messablauf bei den Screenings an der Carl-Benz-Grundschule in Marxzell erfolgte mit dem Biometer „Lensstar“, den die Firma Visionix dafür kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte, und wurde von dem Firmenmitarbeiter Manuel Stanke (Augenoptikermeister) und Thomas Weber (MSc und Ingenieur der Augenoptik, FH) in sieben Schritten durchgeführt: Messung, Dateninterpretation, Fragebogen, Patientenaufklärung, Auswahl der Behandlungsmethoden, Myopie-Report und Trendanalyse. Die eigentliche Messung ist eine Kombinationsmessung aus Augenlänge, Refraktion und Keratometrie und zeigt Veränderungen umgehend an.

Die Beobachtungen beim Screening

An den beiden Tagen wurden von den 165 Schulkindern der Carl-Benz-Schule 101 Schüler gescreent. Insgesamt erschienen 57 als augenheilkundlich auffällig:

  • 52 der Kinder wiesen größere Augenlängen auf, als die dem altersentsprechende Normwert entsprechen.
  • Refraktionswerte zwischen -0,25 und 1,75 wiesen 18 Kinder auf, die keine aktuelle Korrektur anwendeten, es wurde eine Nachkontrolle empfohlen. Drei dieser Kinder waren bereits im ersten Screening vor zwei Jahren untersucht worden. Bei keinem dieser Kinder hatte sich eine Myopie bestätigt. Es wurden Kontrolltermine in 6 Monaten vereinbart. Allerdings wurde bei der älteren Schwester eines dieser Kinder, die zum Termin mitgekommen war, eine Myopie festgestellt. Die Eltern haben sich zwischenzeitlich für eine Myopie-Kontrolle mit Ortho-k entschieden.
  • Mit Refraktionswerten zwischen -1,25 und 3,00 waren fünf Kinder erschienen, sie trugen zwar eine adäquate aktuelle Korrektur, allerdings waren bei keinem bislang Maßnahmen zur Myopie-Kontrolle eingeleitet worden.
  • Eine leichte Hyperopie ohne bisherige Korrektur zwischen +0,00 und +1,00 dpt wurde bei 28 Kindern festgestellt. Es wurden jeweils Nachkontrollen empfohlen.
  • Bei einem Kind wurde eine Hyperopie von +1,75 festgestellt, die aktuell mit einer Brille korrigiert wird.
  • Fünf Kinder wiesen Auffälligkeiten bei den Augenbewegungen und im Binokular-Test auf. Hier wurden Nachkontrollen und Visualtraining empfohlen.

Nach den wissenschaftlichen Daten, die der Ergebnisanalyse des Lensstars zu Grunde liegen, haben 2/3 der Kinder mit einer größeren Augenlänge eine 80%ige Wahrscheinlichkeit eine Myopie zu entwickeln. Daher wurde empfohlen, die Angebote zur Nachkontrolle dringend wahrzunehmen und im 6-monatigen Rhythmus zu kontrollieren.

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Über das „Sight for Kids“-Programm

Das Programm mobilisiert Augenärzte und Augenoptiker, um Maßnahmen beziehungsweise Augengesundheitsdienste an Schulen anzubieten – üblicherweise in Regionen mit niedrigem Einkommen, und auch wenn Notwendigkeiten aus anderen Gründen bestehen. Angeboten werden im Rahmen des Programms Schulungen für Lehrer zur Aufklärung über Augengesundheit, Durchführungen von Sehschärfetests und Überprüfung auf häufig auftretende Augenerkrankungen. Schüler, bei denen eine potenzielle Sehbehinderung oder Augenerkrankung festgestellt wurde, werden dann zur weiterführenden Diagnostik und Behandlung an Augenärzte bzw., falls eine Brille angepasst werden soll, an Augenoptiker verwiesen.

„Sight for Kids“ hat durch mehrere aktive Projektstandorte in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt eine große Reichweite. Seit Bestehen konnten 48 Millionen Schüler weltweit augenärztlich beziehungsweise augenoptisch untersucht werden, jährlich sind es drei Millionen Schüler und Schülerinnen, die durch dieses Programm erreicht werden, 515.000 Brillen wurden an bedürftige Schulkinder abgegeben, 640.000 Schüler augenheilkundlich behandelt, rund 200.000 Lehrer sind beteiligt, berichtet der Lionschlub auf seiner Homepage.

Quelle: Visionix

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