ZVA: Tag der Optometrie 2023
Wissenstransfer auf höchstem Niveau
Vom 6. bis 8. Oktober kam in Berlin die Augenoptik- und Optometrie-Branche zur jährlichen Sicht.Kontakte zusammen. Ein Highlight war erneut der Tag der Optometrie am Sonntag. Gastgeber waren die Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS), die Vereinigung deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen (VDCO) und der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA).
Nach den Eröffnungsworten von ZVA-Präsident Christian Müller übergab dieser an den Moderator Maarten Hobé, der mit Dr. Stefan Bandlitz, Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln (HFAK), den ersten Referenten begrüßte. In seinem Vortrag präsentierte dieser die ersten Zwischenergebnisse einer aktuellen ZVA-Studie, anhand derer Erkenntnisse über die Fahreignung von Ortho-K-Linsenträgern erwartet werden.
Svenja Nienhaus, Dozentin an der Akademie der Augenoptik in Knechtsteden, gab einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von OCT-Untersuchungen und Erkenntnisse, die auch im Zuge des optometrischen Screenings Beurteilungen von Befunden vereinfachen.
Den ersten Veranstaltungsblock beendete Josefine Dolata mit ihrer Darstellung von Einflüssen und Anwendungsmöglichkeiten unterschiedlicher Lichtfarben auf das visuelle System. Ein Schwerpunkt war unter anderem die Wirkung von Blaulicht.
Myopie-Management und Binokularsehen
Die visuelle Entwicklung von Kindern ist von den Bedingungen abhängig, die nach der Geburt vorliegen und optometrische Untersuchungen besonders in den ersten sechs Lebensjahren sind wichtig, um spätere Einschränkungen zu vermeiden. IVBS-Vorstandsmitglied Bernhard Peuckert referierte in seinem Vortrag daher über Ziele und Untersuchungsarten passend zum Kindesalter und der Entwicklung. Volkhard Schroth gab anschließend einen Einblick in die Forschung zu einer Logik, anhand derer mit nur drei Testverfahren eine vollständige Klassifizierung von Störungen der Akkommodation und des Binokularsehens möglich ist.
Einblicke in die internationale Praxis
Dr. Daniela Oehring, Professorin an der Universität Plymouth, thematisierte in ihrem Vortrag alternative Behandlungsmöglichkeiten des Glaukoms. Hierbei diskutierte sie unter anderem die Neuroprotektion als ergänzende Strategie, wobei weitere Faktoren wie oxidativer Stress oder neuroinflammatorische Prozesse in die Betrachtung miteinbezogen wurden.
Expertise aus der internationalen Forschung erwartete das Publikum beim Vortrag der Niederländerin Dr. Annemieke Coops. Die Expertin für Neuro-Optometrie gab in englischer Sprache einen Überblick über den Rehabilitationsprozess des Ungleichgewichts im autonomen Nervensystem, das Beschwerden wie Schwindel und Lichtempfindlichkeit zur Folge hat.
Mit dem „Tag der Optometrie-Wissensquiz“ forderte Dr. Sigrid Müller-Schotte schließlich das Publikum heraus. Mit unterhaltsamen und herausfordernden Praxisfällen regte sie die Anwesenden dazu an, über Fragen im Bereich der Optometrie nachzudenken und über den Fassungsrand hinauszublicken.