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Feminine Brillenmode: Interview im neuen FOCUS

Aus dem Blickwinkel von den Macherinnen einer reinen Damenkollektion

Was macht eine Damenbrille aus? Früher waren die Grenzen deutlicher sichtbar – heute in Zeiten von Retro, Panto oder Randlos verwischen jedoch häufig die Grenzen. Doch es gibt diese feinen Brillenlinien, die den weiblichen Charakter charmant und unverwechselbar unterstreichen. FOCUS wollte von den Macherinnen der Brendel-Kollektion wissen, was es eigentlich ausmacht, eine reine Damenkollektion zu entwerfen und zu vermarkten. Dazu sprach mit uns Annette Kluger, Marketing-Chefin bei Eschenbach zusammen mit Brendel Produktmanagerin Karin Wulfmeyer und dem Eschenbach Designteam. Von Silke Sage

FOCUS: Wie gehen die Designer damit um, und was ist der besondere Reiz dabei, eine reine Damenbrillen-Kollektion zu entwerfen?
Kluger: Die Brendel Eyewear Kollektion wird von Frauen für Frauen entworfen. Für unsere Designer bedeutet das eine schier unbegrenzte Freiheit, was die Designsprache betrifft! Damit kann eine große Bandbreite der weiblichen Bedürfnisse und des weiblichen Geschmacks abgedeckt werden. Dazu kommen natürlich feminine Details, auf die besonders geachtet werden. Die Leidenschaft meiner Kolleginnen aus dem Designteam ist, den optimalen Look jeder Frau unterstreichen zu können und gleichzeitig weibliche Kompetenz sichtbar zu machen. Außerdem ist Farbe und Stil ein sehr wichtiges Thema für Frauen, sie sind meist fashionaffiner als Männer. Die Damen-Modelle sind in Passform und Ergonomie perfekt auf Frauen abgestimmt, damit liegt die Fokussierung 100% auf nur einer Zielgruppe.
Für unsere Designer ist es wichtig, dass das Design immer im Zusammenspiel mit Funktion harmoniert, denn wir haben den Anspruch, für alle unsere Kollektionen immer die beste Kombination daraus anzubieten.

FOCUS: Welche Herangehensweise gibt es bei der Kreation eines neuen Designs?
Kluger: Für alle Neuheiten starten wir bereits lange vor Saisonstart gemeinsam mit dem Brandmanagement- und Produktmanagement-Team mit einem Trendworkshop mit international anerkannten Trendforschern. Aus den gewonnenen Informationen suchen wir das jeweils passende Trendthema pro Marke aus und bestimmen ein neues Highlight-Thema, das zur Brandpersonality passt. Diese Themen setzt dann Produktmanagement inkl. Designern sowie das Brandmanagement jeweils in ihren Disziplinen um. Beim Launch der neuen Kollektion fügt sich dann alles zusammen und Sie erhalten eine zielgruppenorientierte Kampagne und zeitgeistige Brillen.

FOCUS: Aktuell dominieren in den Kollektionen UnisexModelle. Wie gehen die Designerinnen einer Damenbrillen-Kollektion damit um?
Kluger: Da spielt die Farbauswahl beim Metall und Acetat die Hauptrolle. Ein Unisex-Style kann somit sehr wohl eine gewisse Femininität ausstrahlen.

FOCUS: Was sind die aktuellen Trendmodelle bei den Damenbrillen und was denken Sie wird in Zukunft kommen?
Kluger: Gemäß unserer Creative Director Sandra Ribeiro wird es Bold – das wird definitiv kommen. Das heißt aber nicht, dass die Brillen extrem groß sein müssen, sondern vielmehr aussagekräftig in der Designsprache. Ich sag es mal so: Feminine edgy Statement pieces! Dabei spielen auch farbenreiche Brillenfassungen eine große Rolle, aber schwarze Brillen kommen wieder stärker.

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FOCUS: Was sind die klassischen Fehler bei der Wahl einer Damenbrille? Haben Sie Tipps, wie der Augenoptiker die Auswahl unterstützen kann?
Kluger: Ein Fehler wäre, sich für eine Brille zu entscheiden, die „im Moment alle tragen“. Die Brille muss an erster Stelle zum Gesicht passen, also der Gesichtsform schmeicheln, laut Sandra. Und ein Fehler wäre es, eine Brille in einer gewissen Farbe zu kaufen, nur weil diese zu „jedem“ Outfit passt. Die Brille muss schön auf der Haut im Gesicht wirken, die richtige Farbe kann das Hautbild strahlen lassen – die falsche Farbe lässt eine Dame schnell älter und blass wirken – und die Augenfarbe nicht vergessen! Die richtige Farbe bringt die Augen zum Strahlen (lacht).

FOCUS: Gibt es besondere Materialvorgaben bei Damenbrillen? Wie z.B. Make-up-Resistenz, sind Chemikalien wie Haarspray problematisch…?
Kluger: Nein, wir haben allgemein hohe Standards bei den Materialien.

FOCUS: Frauen tragen mit einem Anteil von 70% häufiger eine Brille als Männer (63%). Frauen kaufen zudem öfter aus modischen Aspekten eine neue Brillenfassung. Wie oft werden neue Modelle oder Farben in einer Kollektion gewechselt, um dem entgegenzukommen?
Wulfmeyer: Drei Mal im Jahr gibt es neue Brendel-Kollektionen mit den gängigen Farben und natürlich den besonderen Trendfarben.

FOCUS: Was ist das Besondere an dieser Kollektion?
Kluger: Wir haben ein sehr leidenschaftliches Team von weiblichen Entwicklerinnen dieser Kollektion. Karin Wulfmeyer achtet besonders auf feminine Details und dass das Design die Persönlichkeit der Trägerinnen unterstreicht und nicht von ihr ablenkt. Damit verfolgen wir eine klare Linie mit bestechender Ästhetik. Unsere Designer legen zudem Wert darauf, Modelle zu entwerfen, die „fashion forward“ sind und eine hochwertige Qualität haben.
Wulfmeyer: So haben wir z.B. eigens entwickelte Bauteile entworfen, wie maßgeschneiderte integrierte Scharniere oder kleine Details, die eine hohe Wiedererkennung haben. Um den modischen Aspekten entgegenzukommen, zeichnet die Brendel-Kollektion stets eine große Farbvielfalt aus. Auf dem Weg dahin arbeiten wir mit Trendscouts zusammen, die vorher Moodboards für uns entwerfen.

FOCUS: Vielen Dank für das Gespräch!

Annette Kluger. Bild: Eschenbach
Annette Kluger. Bild: Eschenbach

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