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Finanzspritzen für energetische Sanierungen

Finanzspritzen für energetische Sanierungen
Foto: Andreas Prott/stock.adobe.com

Im Rahmen ihrer ehrgeizigen Ziele zum Schutz – oder besser Rettung – der Umwelt hat auch die energetische Sanierung für die neue Bundesregierung einen hohen Stellenwert. Gleichzeitig macht den Unternehmen die Verteuerung der Energie echte Probleme. Darum ist es sinnvoll, über energetische Sanierungen im eigenen Betrieb nachzudenken. Hierfür stehen Ihnen eine ganze Reihe von Fördermitteln zur Verfügung. Bei den Zielen des Staates ist auch damit zu rechnen, dass diese Förderungen im Laufe des Jahres noch ausgebaut werden.

Gerade, weil die Ampelkoalition sich hehre Ziele im Kampf für eine Energiewende gesetzt hat, ist damit zu rechnen, dass neben den vom Bund bereits eingeplanten Fördermaßnahmen weitere Hilfsprogramme aufgelegt werden. Vor diesem Hintergrund verzichten wir in diesem Beitrag darauf, auf einzelne Programme einzugehen. Wir möchten Ihnen einen Überblick über die Palette der Maßnahmen verschaffen und aufzeigen, über welche Kanäle Sie an Fördermittel kommen können.

BundeslandInformationen überInternetseite
Baden-WürttembergMinisterium für Umwelt, Klima & Energiewirtschaftum.baden-wuerttemberg.de
BayernMinisterium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie  www.stmwi.bayern.de
Berlin Investitionsbank Berlinwww.ibb.de
BrandenburgInvestitionsbank des Landes Brandenburgwww.ilb.de
BremenMinisterium für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbauwww.bauumwelt.bremen.de
HamburgHamburgische Investitions- und Förderbank (IFB)www.ifbhh.de
HessenWirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank)www.wibank.de
Mecklenburg- VorpommernLandesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommernwww.lfi-mv.de
NiedersachsenNBank – Investitions- und Förderbank des Landes Niedersachsenwww.nbank.de
Nordrhein-WestfalenNRW.Bankwww.nrwbank.de
Rheinland-PfalzISB – Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalzwww.isb.rlp.de
SaarlandSIKB – Saarländische Investitionskreditbank AGwww.sikb.de
SachsenSAB – Sächsische Aufbaubank www.sab.sachsen.de
Sachsen-AnhaltInvestitionsbank Sachsen-Anhaltwww.ib-sachsen-anhalt.de
Schleswig-HolsteinIB.SH Förderbankwww.ib-sh.de
ThüringenThüringer Aufbaubankwww.aufbaubank.de

Augen auf – es lohnt sich!

So kann es auch zu Programmen kommen, die den Verbrauch von Gas und Öl weiter abbauen. Diese Programme dürften vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sogar noch beschleunigt werden. 

Es lohnt sich also, vor jedem Projekt genau zu prüfen, welche Fördermöglichkeiten hierfür aktuell zur Verfügung stehen. Da nahezu alle Maßnahmen über die KfW Bank abgewickelt werden, sollten Sie sich immer zunächst auf deren Internetseiten (www.kfw.de) informieren. Außerdem finden Sie wichtige Informationen auf der Internetseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de). Ferner können Sie in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (www.foerderdatenbank.de) nachschlagen. 

Häufig berichten aber auch die Medien über neue Förderungsangebote. Meist werden die Programme vom Bund ­finanziert und realisiert. Doch auch die Bundesländer legen Programme auf, die in den vielen Fällen sogar mit den Unterstützungsangeboten des Bundes kombiniert werden können, was energetische Sanierungen noch günstiger für Sie macht. Auf der vorherigen Seite finden Sie eine Übersicht, wo man sich über Länderprogramme informieren kann.

Gut beraten lässt sich besser planen

Bevor Sie mit der energetischen Sanierung Ihres Betriebs beginnen, sollten Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen und schon grob festlegen, welche Maßnahmen für Sie interessant sind. Grundsätzliche Hinweise und Informationen erhalten Sie nicht nur bei den Stellen, über die die Förderung später beantragt und abgewickelt wird. Es lohnt sich auch, auf der Internetseite der Deutschen Energie-Agentur (dena) zu recherchieren (www.dena.de).

In vielen Fällen helfen auch die Landesinnungsverbände der Augenoptiker, die sich oft auch ausgezeichnet bei Fördermitteln des jeweiligen Bundeslandes und deren Kombination mit Bundesmitteln auskennen.

Wenn Sie eine Vorstellung haben, welche Maßnahmen für Sie infrage kommen, können Sie sich von Fachleuten beraten lassen. Bereits für diese Beratung können Sie finanzielle Unterstützung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. 

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Die Beratung wird für kleine und mittlere Unternehmen gewährt, wenn sie ihren Firmensitz in Deutschland haben. Auch Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern erhalten einen Beratungszuschuss, wenn der Jahresumsatz 50 Millionen € oder die Jahresbilanzsumme 43 Millionen € nicht überschreitet. 

Die Zuschusshöhe richtet sich nach der Höhe der Energiekosten. Grundsätzlich werden 80% der Kosten übernommen, aber der Betrag ist „gedeckelt“. Bei Energiekosten von mehr als 10.000 € im Jahr beträgt der Höchstbetrag 8.000 €. Sind die Energiekosten nicht so hoch, werden maximal 1.200 € der Kosten übernommen. 

Der Zuschuss wird aber nur gewährt, wenn die Beratung von einem Energieeffizienz-Experten durchgeführt wird, der von der BAFA zertifiziert wurde. Zugelassene Berater finden Sie auf der Internetseite www.energie-effezienz-experten.de

Der Zuschuss muss vor dem Abschluss eines Vertrages mit dem Berater über ein Online-Antragsformular beantragt werden. Meist übernimmt das der Berater, den Sie ausgewählt haben. Er fügt dem Antrag auch einen Kostenvoranschlag bei, aus dem seine Honorarforderung eindeutig hervorgehen muss. Die BAFA schickt Ihnen dann einen Zuwendungsbescheid. Nach Eingang des Bescheids haben Sie elf Monate Zeit, um die vereinbarten Beratungen durchführen zu lassen. Spätestens nach Ablauf des Bewilligungszeitraums muss der Verwendungsnachweis erstellt und elektronisch bei der ­BAFA eingereicht werden. 

Vorteile über die Förderung hinaus

Die energetische Sanierung ist für Sie nicht nur wegen der Fördermöglichkeiten interessant. Gerade in Zeiten, in denen die Energiekosten schwindelerregende Höhen erreichen, helfen Ihnen Einsparungen in diesem Sektor, die Preise zu halten und stellen häufig einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil dar. Leider ist ja nicht absehbar, wie hoch sich die Preisspirale in diesem Bereich noch dreht. Gleichzeitig steigern Sie durch entsprechende Maßnahmen den Wert Ihrer Immobilie.  

Das nachweislich gestiegene Umweltbewusstsein der Bevölkerung sollte man in diesem Zusammenhang auch nicht unterschätzen. Sie sollten sich deshalb – gerade bei größeren Maßnahmen – nicht davor scheuen, hierauf auch in Ihrer Werbung hinzuweisen. Das Bekenntnis zur energetischen Erneuerung zum Schutze unseres Lebensraums beeinflusst das Kaufverhalten immer stärker.

Ein Tipp zum Schluss

Wenn Sie sich auf den Seiten der Förderer umsehen, werfen Sie auch mal einen Blick auf die Angebote für Eigenheimbesitzer – auch hier werden viele Angebote gemacht, die Ihnen helfen, Ihre eigenen vier Wände zu günstigen Konditionen energetisch zu sanieren.


Hartmut Fischer ist seit über 14 Jahren als freier Journalist mit Schwerpunkt ­Mittelstands- und Einzelhandels­themen selbständig tätig. Darüber hinaus ­berät er als Coach kleine und mittlere Betriebe in Kommunikationsfragen.

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