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GfK: Konsumklimastudie Mai 2021

Erholung des Konsums in der zweiten Jahreshälfte möglich

Die Stimmung der Verbraucher zeigt im Mai mehr Licht als Schatten. So prognostiziert GfK für das Konsumklima für Juni 2021 einen Wert von -7,0 Punkten und damit 1,6 Punkte mehr als im Mai dieses Jahres. Das sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Mai 2021.

Die erfreuliche Nachricht ist, dass offenbar der Konjunkturoptimismus der Verbraucher zurückkehrt. Der Indikator Konjunkturerwartung steigt im Mai deutlich an. Nach einem Plus von knapp 34 Punkten springt er mit 41,1 Punkten auf den höchsten Wert seit mehr als drei Jahren. Im März 2018 wurden 42,8 Punkte gemessen.

Der sprunghafte Anstieg der Konjunkturaussichten nährt zudem die Hoffnungen, dass – mit Verzögerung – in der zweiten Jahreshälfte auch die Konsumstimmung mehr davon profitieren wird und sich der private Konsum erholen kann. Im Augenblick wird die deutsche Wirtschaft in erster Linie durch die positive Exportentwicklung, speziell im Waren- und Dienstleistungsverkehr mit China und den USA, gestützt.

Auch die Einkommenserwartung legt im Mai zu. Nach einem Plus von 10,2 Zählern klettert der Indikator auf 19,5 Punkte. Damit macht er einen wesentlichen Teil der Verluste aus dem Vormonat wieder wett. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres steht momentan ein Plus von mehr als 25 Punkten zu Buche.

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Die bevorstehenden Lockerungen bzw. Öffnungen werden eine Reihe von Beschäftigten aus der Kurzarbeit führen. Damit steigen auch die Hoffnungen auf eine bessere Einkommensentwicklung.

Im Gegensatz zur Einkommenserwartung kann die Anschaffungsneigung offenbar nicht von dem stark gestiegenen Konjunkturoptimismus profitieren. Nach drei Anstiegen in Folge erleidet der Indikator wieder Einbußen. Er verliert 7,3 Zähler und weist nun zehn Punkte auf. Damit liegt er immer noch über seinem entsprechenden Vorjahreswert, und zwar um 4,5 Punkte.

Trotz der bislang vorgenommenen oder angekündigten Öffnungen und Lockerungen sind nach wie vor eine Reihe von Konsummöglichkeiten, vor allem in Dienstleistungsbereichen, nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Dies dürfte momentan eine spürbare Erholung der Anschaffungsneigung bremsen.

Dabei sind die Voraussetzungen für eine deutliche Erholung der Konsumstimmung gut. Durch die Lockdowns verfügen breite Teile der privaten Haushalte über beträchtliche finanzielle Rücklagen. Dies zeigt sich an der gestiegenen Sparquote der privaten Haushalte. Sie ist während der Pandemie auf etwa 16 Prozent gestiegen. 2019 lag sie noch zwischen 10 und 11 Prozent. Somit stehen für mögliche Nachholeffekte beträchtliche Mittel zur Verfügung.

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