Opti: Geglückter Start ins neue Augenoptik-Jahr
Mitte Januar 2024 zur Opti in München
Für einige ist sie eine wichtige Ordermesse, für andere eine Plattform für persönliche Kontakte und Kundenkommunikation vis-à-vis. Als Kick-off-Event direkt zu Beginn des neuen (Optik-)Jahres wird sie auch oft bezeichnet. Wozu auch immer Sie sich zählen: Die Opti 2024 zog Mitte Januar in München wieder deutlich mehr Interessenten an als in vergangenen Ausgaben und machte Lust auf mehr. Woran das gelegen haben könnte? Schauen wir es uns an.
Neue Opti = neues Augenoptik-Jahr. So sind wir es gewohnt.
Und so war es auch diesen Januar in München wieder ein Treffen mit bekannten Gesichtern, aber auch neuen, vielversprechenden Akteuren aus der Welt der Augenoptik. Schließlich soll eine Messe ja auch die Gelegenheit bieten, den Blick über den Tellerrand hinaus schweifen zu lassen. Und das gelang. So viel vorweg.
Zum Startschuss wurde es voll an den Eingängen und gerade in den Kernzeiten am Samstag hatten viele Aussteller sehr gut zu tun an ihren Ständen.
Beim Schlendern durch vier gut besuchte Messehallen fiel aber gleich zu Messebeginn am ersten Tag auf: Die Leute haben Lust auf Messe. Lust auf Sehen, Anfassen, Austesten. Im Laufe des Tages und besonders am besucherstärksten Tag, dem Samstag, liefen die Geschäfte dann schon auf Hochtouren. Genau so erlebten wir diesmal die Opti, nach etwas ruhigeren Post-Corona-Ausgaben zuletzt.
Das „Who is Who“ der Branche
Von den großen Fassungsanbietern über Independent-Firmen und hungrigen Newcomern mit neuen Produkten und innovativen Verfahren deckte die Messe die gesamte Bandbreite ab. Ladenbauer, Geräte- und Softwarehersteller, Brillenglas (Messe-Comeback der Branchenriesen Zeiss und Rodenstock in Halle C4), Equipment-Anbieter, Augenoptiker-Verbünde und Kontaktlinsenfirmen etc. waren nach München gekommen.
Der Grundsatz „Gesehen und gesehen werden“ scheint also wieder zu gelten für die Opti.
Der offizielle Messe-Schlussbericht der GHM bezeichnet die Messe dann auch nicht ohne Grund als „Branchen-Highlight zum Jahresauftakt“ und „gemeinsamen Dreh- und Angelpunkt von Protagonisten der augenoptischen Welt“. Auch was die Besucherzahlen angeht, zeigt sich dieser erfreuliche Trend: 21.500 Teilnehmende sind es gewesen, die beitrugen zu gut gefüllten Auftragsbüchern, neuen Kontakten und optimistischer Stimmung zu Beginn des Jahres. Eine veritable Steigerung im Vergleich zur Messe im vergangenen Jahr, die noch 15.500
Besucher angezogen hatte. Auch die Ausstellerzahl machte einen großen Satz von 307 Ausstellern in 2023 auf 390 Aussteller aus 28 Ländern bei der diesjährigen Ausgabe.
Informationen und Denkanstöße
Mit zu einem munteren, informativen Messegeschehen beigetragen haben diesmal auch mehrere „Hubs“. Das sind Bereiche, die wichtige Fragen und Trends aus einem bestimmten Themenbereich bündeln, um dazu Fachwissen zu vermitteln und den Zuhörern neue Impulse für das eigene Schaffen mit auf den Weg zu geben.
Neben der „Innovation-Area“ gelegen, nahm etwa Selin Olmsted die Zuhörer mit auf ihre Reise durch die von ihr ausgemachten Augenoptik-Trends (Trend Hub). Außerdem lieferten Branchenexperten in Vorträgen und Diskussionsrunden zu Myopie-Management und Nachhaltigkeit (ab Seite 15) neuen Input und das Thema Recruiting kam ebenfalls nicht zu kurz. Im Rahmen des Karriere Hub fand auch die von Oculus initiierte Schnitzeljagd „Dem Wissen auf der Spur“ statt, bei der 43 eingeladene Meisterschüler und Studenten von Hoch- und Fachschulen der Augenoptik Ausstellerstände besuchten und ihr Fachwissen testeten.
Eine Aktion in Halle C4 („Linse im Fokus“), die mittels Irisfotografie auf das Thema Kontaktlinse aufmerksam machte, zog – erfreulicherweise – viel junges Publikum an.
Auch Hochschulen sowie Hilfsorganisationen waren bei der Opti mit eigenen Bereichen vertreten. Hier treffen sich die Mitglieder, knüpfen neue Kontakte und begegnen altbekannten Weggefährten und Unterstützern. Die Branche im Allgemeinen nutzt einfach die Chance, sich zum Start ins neue Jahr gegenseitig „auf Stand“ zu bringen, sich zu sehen und weiter zu vernetzen. Das kann ihr nur zugutekommen.
Nicht selten wird der Termin im Januar auch gleich für Termine wie Jahreshauptversammlungen genutzt. Dann sind sowieso alle zur gleichen Zeit am selben Ort.
Von der Branche für die Branche
Wie es gelang es, dass wichtige Branchengrößen an einem Strang zogen und im Vergleich zu vorherigen Jahren eher bereit waren für Kompromisse? Darauf geht der Veranstalter selbst ein, wenn er hervorhebt, dass der Diskurs im Vorfeld maßgeblich war für die Vorbereitung und den Ausgang der Messe – getreu dem „We are Opti“-Motto. „Entscheidend für den Erfolg war die enge Zusammenarbeit und das Erarbeiten eines gemeinsamen Konzeptes mit allen Messe-Stakeholdern im Verlauf des letzten Jahres. Es ist großartig zu erleben, wie die Opti Community ihre Messe liebt, an sie glaubt – es war das Gemeinschaftsgefühl, das diesen Erfolg möglich gemacht hat!“, erklärte Messeleiterin Cathleen Kabashi nach der Opti.
Ob die diesjährige Messe auch ohne diesen neuen Ansatz wieder zurück in die Spur gefunden hätte nach den nicht nur hausgemachten Unstimmigkeiten und Herausforderungen der letzten Jahre? Das werden und müssen wir nicht erfahren. Und das ist auch gut so.
Die nächste Opti findet vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 in München statt.