Sportbrillen: Die Qual der Wahl
Der große FOCUS-Sportbrillentest
Eine Sportbrille ist alles – aber keine zufällige Entscheidung! Sitz, Passform, Funktion, Komfort und am Ende natürlich auch der Style entscheiden darüber, ob eine Brille gekauft wird oder eben nicht. Dabei entwickeln die Hersteller ständig neue und bessere Modelle, um den Bedürfnissen der Sportler gerecht zu werden. In unserem großen FOCUS-Sportbrillentest haben wir wieder einmal verschiedene Modelle genau unter die Lupe genommen und intensiv ausprobiert.
Adidas
Die Adidas Dunamis Evo (Marcolin) ist selbst für eine Sportbrille eine echte Erscheinung, denn sie verfügt über den besonders futuristisch anmutenden Dunamis Spoiler. Dieser soll laut Herstellerangaben für eine bessere Sichtbarkeit, besseren Schutz und bessere Aerodynamik sorgen. Außerdem punktet das Modell durch die anpassbaren Nasenauflagen, die auswechselbare Scheibe und die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Größen zu wählen.
Im Test hatten wir die Dunamis Evo in Größe L in der Farbe 02 – einer mattschwarzen Fassung und einer braunen Glastönung, die von einem rot-goldenen Spiegel überzogen ist. Das Modell ist speziell für den Einsatz beim Laufen konzipiert und wurde im Test auch auf dem Fahrrad getragen. Dabei fiel vor allem der sichere Sitz und das klare und kontrastreiche Panoramabild auf, welches man durch die durchgängige Scheibe genießen konnte. Der sogenannte Spoiler ist mehr als ein Designdetail – er macht die Brille zu einem echten Hingucker und sorgt dafür, dass der untere Glasrand nicht zu eng am Gesicht anliegt. Damit ist die perfekte Luftzirkulation sichergestellt und zudem auch die Beschlagsneigung immens gemindert. Was beim ersten Aufprobieren schon auffiel, war der wirklich sichere Sitz der Brille – die Bügel verfügen schon im Schläfenbereich über gummierte Auflagen, die dafür sorgen, dass nichts verrutscht.
Angenehm ist auch die Glastönung, die in unserem Test als besonders ausbalanciert wahrgenommen wurde – intensiv genug, um auch bei direkter Sonneneinstrahlung für guten Blendschutz zu sorgen und hell genug, um selbst bei bewölktem Wetter nicht als störend empfunden zu werden.
Die Adidas Dunamis Evo ist eine Brille, die ambitionierte Hobbyläufer durchaus im Blick behalten sollten, da sie nicht nur supersportlich aussieht, sondern auch solide abliefert.
Evil Eye
Mit der Evil Eye E-Sense Next hat Silhouette eine echte Revolution auf den Markt gebracht. Von außen wirkt sie wie eine ganz normale Sportbrille – super Design, toller Sitz, angenehmes Tragegefühl. Aber fällt Sonnenlicht auf den integrierten Sensor, dunkelt sich das Modell innerhalb von nur 0,6 Sekunden ab und entspricht dann einer Sonnenbrille der Kategorie 3, was für extrem gute Sicht in jeder Situation sorgt.
Möglich macht die stufenlose Eindunklung ein integriertes LCD-Modul und eine Photovoltaikzelle – und zwar ganz ohne Akku. Damit passt sich die Brille blitzschnell an wechselnde Lichtverhältnisse an, wie sie vor allem beim Mountainbiken im Wald vorkommen. Dort ist es mit einer normalen Sportbrille oft zu dunkel und die Gefahr zu stürzen steigt um ein Vielfaches. Mit der Evil Eye E-Sense Next hat Silhouette also nicht nur eine supercoole Sportbrille auf den Markt gebracht, sondern auch und vor allem eine, die für wirkliche Sicherheit beim Sport sogt.
Für den Test hatten wir die Evil Eye E-Sense Next E 051 in der Farbe forest green matt und mit den LST eVario-Gläsern, die wir auf dem Mountainbike im Wald, mit dem Rennrad auf der Straße und bei wechselhaftem Wetter beim Laufen intensiv ausprobiert haben.
Auch wenn die Technologie absolut innovativ ist, so sorgte sie für anfängliche Skepsis. Ist die Tönung für starke Sonneneinstrahlung vielleicht zu hell? Nach einem intensiven Straßentest können wir sagen: Nein! Die Tönung ist ausgewogen, funktioniert stufenlos und sorgt immer für den idealen Durchblick.
Die Glastechnologie der E-Sense ist das Highlight in unserem Test, doch auch die anderen Evil Eye-typischen Elemente überzeugen uns. Die wechselbaren und einstellbaren Nasenauflagen, die anpassbare Bügelneigung und die Gummierungen am Bügelende, die für einen sicheren Sitz sorgen – kleine Details, die das Training angenehmer machen.
Ein kleiner Wehmutstropfen ist vielleicht, dass die Scheibe aufgrund der verbauten Technologie nicht einfach und kostengünstig gewechselt werden kann, falls mal ein Kratzer oder eine andere Beschädigung auftreten.
Wir finden dennoch, die Evil Eye E-Sense Next ist eine einzigartige Brille, die echte Sportprofis auf dem Weg zur Bestzeit unterstützt und dabei ganz mühelos die bisherigen technologischen Grenzen sprengt.
Julbo
Die Intensity von Julbo ist das absolute Fliegengewicht unter den getesteten Sportbrillen. Durchgängige Scheibe, Belüftungsschlitze, supercooler Spiegel – rein optisch alles da, was eine gute Sportbrille ausmacht. Doch was wirklich ab dem Moment des Auspackens auffällt ist, dass die Brille faktisch nichts wiegt.
Das Testmodell ist die Intensity Modell J590 15 12 – eine Laufbrille, die durchaus auch im Radsport zu Hause sein könnte. In Kombination mit der neuen Spectron 3 HD-Glastönung sorgt das Modell für ein angenehmes und auffallend kontrastreiches Sehgefühl. Die Bügel sind dünn, gummiert und flexibel und sorgen für einen soliden Sitz.
Einziges Manko ist wohl, dass die Intensity leider nicht individuell anpassbar ist und demnach von Anfang an gut sitzen muss. In unserem Test rutschte die Brille allerdings absolut nicht nach vorne, sondern zog sich eher noch mehr an das Gesicht heran, was einen etwas höheren Sitz zur Folge hatte. Das ist beim Laufen vielleicht ein wenig ungewöhnlich, aber gerade bei starker Sonneneinstrahlung kann das ein echter Vorteil sein, da die Brille in dem Fall zuverlässig vor Blendung von oben schützt – und das sogar auf dem Fahrrad. Durch die nach vorne gebeugte Sitzposition kommt es schnell dazu, dass am oberen Rand zu viel Licht einfällt, was bei der Intensity durch den etwas höheren Sitz gekonnt vermieden wird.
Ja, bei dem Modell muss der Sportler wirklich ausprobieren, ob die Brille gut sitzt, da keine Einstellung vorgenommen werden kann – aber wenn sie es tut, dann genießt man eine unglaublich gute Sicht mit einer Brille, die man beim Laufen, Skaten oder Fahrradfahren auch mal glatt auf der Nase vergessen kann. Gerade Hobbysportler kommen hier richtig auf ihre Kosten.
Rudy Project
Als echter Premiumhersteller im Sportbrillenbereich zeigt Rudy Project mit dem Modell Astral Sphere, worauf es im Sport wirklich ankommt. Das Testmodell ist sehr leicht und gleitet beim Aufsetzen förmlich auf den Kopf – ohne dabei irgendwie zu locker zu sitzen.
Die Brille wirkt durch die durchgängige Scheibe und die markante Glasform supersportlich und zeigt beim Laufen und Radfahren eine absolut solide Leistung. Die Astral Sphere sitzt nah am Gesicht, aber nicht so nah, dass es zu einer erhöhten Beschlagsneigung kommen würde. Außerdem ist die Brille durch die einstellbaren Nasenauflagen an die anatomischen Gegebenheiten des Sportlers anpassbar.
Wir haben das Modell mit der Impactx 2 Laser Purple-Tönung getestet, die sich den verschiedenen Lichtverhältnissen anpasst. Das Spektrum reicht dabei von einem leichten Hellviolett bis hin zu einem angenehmen, nicht zu dunklen Grau – welches sowohl auf der Straße als auch im Wald als vorteilhaft empfunden wurde.
Die Astral Sphere ist eine Sportbrille, der man anmerkt, dass sie für Bestleistungen konzipiert wurde und das auf ganzer Linie. Komfort, Funktion und Style gehen hier Hand in Hand und machen das nächste Training zu einem echten visuellen Erlebnis.
Breitfeld & Schliekert
Wenn man an B&S denkt, dann denkt man nicht in erster Linie an Sportbrillen – doch das soll sich mit der neuen Sportbrillenkollektion drastisch ändern. Mit dem Modell Leader Lope haben wir eine Sportbrille getestet, die vor allem für Hobbysportler eine echte Alternative zu den klassischen Sportbrillenmarken darstellt.
Das Modell ist in einem ansprechend sportlichen Design gehalten und bietet mit der großen, durchgängigen Scheibe ein nahezu unendlich großes Panoramabild. Zudem verfügt die Brille über einstellbare Nasenauflagen und Bügelenden und wird mit einem Clip geliefert, in den die notwendigen Brillenglasstärken eingearbeitet werden können, falls benötigt. Damit bietet die Brille einen wirklich guten Tragekomfort und von Hause aus schon mehr Lieferumfang als die meisten anderen Hersteller.
Wir hatten im Test die Leader Lope 130795 in der Farbe Blue und das Einzige, was im Vergleich zu den anderen Herstellern auffällt, ist, dass die Gläser „nur“ über eine normale Tönung verfügen und keine weiteren Funktionen wie mehr Kontrast, Lichtstabilisation oder ähnliches bieten. Die Frage ist nur: Wie wichtig ist das dem allgemeinen Hobbysportler, der für die gelegentliche Fahrradtour eine sportliche Sonnenbrille braucht?
Es ist wie mit allem: eine Frage des Geschmacks – aber der Test hat ergeben, dass die Leader Lope in Sachen Tragekomfort, Anpassbarkeit und Lieferumfang mithalten kann und dabei preislich eine echte Alternative zu den bekannten Herstellern darstellt. Nicht unbedingt ein Highend-Produkt, aber definitiv auch keins, was sich verstecken muss.
Oakley
Mit der Sphaera Slash OO9499 in der Farbe Matte transparent Stonewash mit der Prizm Sapphire Polarized Scheibe stellt uns die Marke Oakley (EssilorLuxottica) einen soliden Kandidaten für den Test zur Verfügung. Auffällig sind das riesige Panoramablickfeld, die sehr dunkle Tönung und die wirklich starke Verspiegelung, die für ein perfektes Seherlebnis auch bei sehr starker Sonneneinstrahlung sorgt. Diese Eigenschaften sind gerade für Rennradfahrer ein echter Pluspunkt. Auf dem Mountainbike muss man als Sportler schauen, wie lichtempfindlich man ist, denn die intensive Tönung könnte in einem schattigen Waldstück zu dunkel sein. Doch das ist eine Sache, die individuell getestet und beurteilt werden muss, da sich hier die persönliche Wahrnehmung sehr stark unterscheidet.
Oakley ist eine der führenden Sportbrillenmarken und somit bietet die Sphaera auch einige Features, die bei den Sportlern besonders gut ankommen. Die Brille ist superleicht und sitzt – herstellertypisch – einfach perfekt. Da rutscht nichts, da zwickt nichts und die Verarbeitung ist in gewohntem Maße hervorragend. Das macht die Brille dann auch zu einem optimalen Begleiter beim Joggen oder auf unebenem Gelände beim Mountainbiken – wenn die Tönung passt.
Die Sphaera ist in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Scheiben verfügbar und somit kann der Sportler genau die Variante wählen, die für seine Zwecke am besten passt. Das von uns getestete Modell ist für unsere Begriffe optimal für den Laufsport, das Rennradfahren und – durch die polarisierende Wirkung – für sämtliche Wassersportarten geeignet. Vermutlich würden wir die Brille auch mit zum Stand-Up-Paddling nehmen. Doch das konnten wir aufgrund der noch sehr frühlingshaften Temperaturen während des Tests leider nicht ausprobieren.
Für jeden was dabei – Profis und Hobbysportler
Sportbrillen sind der absolute Wahnsinn. Hier werden Design, Funktion und Komfort so intensiv aufeinander abgestimmt, um auch das letzte Fünkchen für die Bestzeit herauszuholen. Jede Brille die wir testen durften, verfügt über einzigartige Merkmale, die uns auf verschiedenste Art und Weise begeistern konnte. Die Highlights unseres Tests waren die Evil Eye E-Sense Next, die durch die verbaute Technik einfach nur für Begeisterung sorgte, die Adidas Dunamis Evo, die durch ihren speziellen Dunamis-Spoiler vor allem optisch alle Blicke auf sich zog, und die Rudy Project Astral Sphere mit ihrem wunderbaren Sitz, der Farbe und der selbsttönenden Scheibe.
Jedoch war es auch schön zu spüren, dass es nicht immer die namhaften Marken sein müssen und es durchaus Alternativen gibt, die gerade für Gelegenheitssportler interessant sein könnten.
Für die Sportler selbst ist es am schwersten, denn sie haben die Qual der Wahl und müssen einfach testen, welche Brille am besten zu ihren individuellen Ansprüchen passt. Zum Glück ist die Bandbreite groß und das testen macht, wie wir festgestellt haben, wirklich Spaß! In diesem Sinne – Sport frei!