ZVA: Betriebe reagieren auf Fachkräftemangel und Marktveränderungen
Ergebnisse der Branchenstrukturerhebung 2023
Die für die mittelständische Augenoptik repräsentative Branchenstrukturerhebung 2023 des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) mit dem Bezugsjahr 2022 ist abgeschlossen. Von Juli bis September 2023 nahmen 916 Hauptbetriebe mit insgesamt 1.496 Geschäften an der Online-Umfrage teil. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fachkräftemangel nach wie vor allgegenwärtig ist, Betriebe jedoch Lösungen gefunden haben, die die Auswirkungen zumindest abdämpfen.
Online-Terminvergaben helfen dabei, Personalkraft im Tagesgeschäft umzuverteilen und immer mehr Betriebe setzen auf die Dienstleistung externer Anbieter: So wurden 2022 circa die Hälfte der Gläser (50,4%) außerhalb eines Augenoptikbetriebs endgerandet, 2018 waren es 30%. Auch der Anteil extern gefertigter Brillen lag 2022 bei knapp einem Viertel (22,1%) und hat sich beinahe verdoppelt (2018: 12%).
Betriebe werden größer, Nachfolger oft vergeblich gesucht
Die Daten zeigen außerdem auffällige Marktveränderungen. Betriebe werden flächen- sowie umsatzbezogen immer größer und verdrängen kleinere Betriebe. Ursächlich dafür ist zum einen der Rückgang der Betriebsstätten an sich. Kleinere Betriebe verschwinden vom Markt, da sie keinen Nachfolger finden. So möchten 15% der Inhaber in den kommenden ein bis zwei Jahren ihren Betrieb oder einzelne Betriebsstätten übergeben, das heißt verkaufen oder falls kein Verkauf möglich ist, schließen.
Andererseits bauen Kapitalunternehmen neue Ketten auf und übernehmen meist eher die größeren Betriebsstätten, die zum Verkauf stehen. Um sich am Markt weiter zu behaupten, setzen kleine und mittelständische Betriebe auf Professionalisierung und Spezialisierung: Mehr als 53% der Inhaber gaben an, in ihren Betrieben aktiv Optometrie zu praktizieren.
Die gesamte Branchenstrukturerhebung 2023 kann hier heruntergeladen werden.