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ANFAO: Holpriges Halbjahr für italienischen Brillenmarkt

Brillenfassung
Die erste Jahreshälfte 2024 war für die italienische Brillenindustrie primär von Verlusten geprägt. Das teilte nun der italienische Verband der Hersteller optischer Produkte (ANFAO) mit. Bild: Joshua Kettle/Unsplash

Neue Kennzahlen veröffentlicht

ANFAO veröffentlichte neue Zahlen zur Entwicklung des italienischen Brillenmarktes. Demnach beendete die italienische Brillenindustrie das Jahr 2023 mit einem positiven von den Exporten getragenen Ergebnis, erlebte aber eine von Verlusten geprägte erste Jahreshälfte.

Der italienische Verband der Hersteller optischer Produkte (ANFAO) erklärt dazu, dass im ersten Halbjahr 2024 viele Faktoren, die zu der Verlangsamung des Welthandels beigetragen hatten, weiterhin präsent seien und nennt etwa die schwache Nachfrage nach Produktionsgütern und Investitionen, hohe Zinsen oder anhaltende hohe Energiepreise weit über Vor-Pandemie-Niveau.

Rückgang der Exporte besonders in die USA

Vor diesem Hintergrund erlitten auch die Exporte des Brillensektors, die einen großen Teil seiner Produktion ausmachen, nach einem ersten Quartal, das durch ein erneutes Wachstum gekennzeichnet war (+2,3% im Wert gegenüber 2023), einen leichten Rückschlag (-2,9% im zweiten Quartal 2024). Insgesamt gingen die italienischen Brillenexporte im Zeitraum Januar-Juni 2024 wertmäßig leicht um 0,3% auf rund 2 Milliarden 888 Millionen Euro zurück.

Europa ist nach wie vor das Referenzgebiet für Brillenexporte, auf das im ersten Halbjahr 2024 wertmäßig fast 53% aller Exporte der Branche entfallen. Hier stiegen die Exporte wertmäßig um 2,8%, allein dank der Entwicklung der Brillenfassungen (+9%), während die Sonnenbrillen auf dem gleichen Niveau wie im Zeitraum Januar-Juni 2023 blieben (+0%).

Die italienischen Brillenexporte nach Amerika machten im ersten Halbjahr 2024 rund 29% aller Exporte der Branche aus (rund 809 Millionen). Die Performance war jedoch negativ mit einem Ergebnis von insgesamt -12,5% (-14,4% Export von Korrektionsbrillen und -11,8% von Sonnenbrillen).

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Asien bleibt Wachstumsmarkt, inländischer Markt lebt von höherer Wertschöpfung

In Asien hingegen setzte sich der positive Trend der italienischen Exporte in diesem Sektor fort und erreichte wieder die Werte vor der Pandemie. Die italienischen Exporte nach Asien erreichten in der ersten Hälfte des Jahres 2024 sogar 17% (wie im Jahr 2019). Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die italienischen Brillenexporte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 14,6%.  Andere geografische Gebiete waren in Bezug auf den Anteil von geringer Bedeutung, so ANFAO.

Nach den Zahlen, die dem Verband zu Markt in Italien vorliegen, stieg die Leistung des Optikmarktes (Fassungen, Sonnenbrillen und Brillengläser) im ersten Halbjahr 2024 wertmäßig um etwa 5% gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023. In Bezug auf das Gesamtvolumen gab es jedoch Rückgänge (etwa -2% bei Sonnenbrillen und Korrektionsfassungen, -1% bei Brillengläsern).

Der Wertzuwachs sei also durch einen Produktmix mit höherer Wertschöpfung und höheren Durchschnittspreisen erzielt worden: das mittlere bis obere Preissegment bei Sonnenbrillen und Brillenfassungen sowie Gleitsichtgläser bei Brillengläsern.

Als Einschätzung zum Gesamtjahr verweist ANFAO auf die „nicht rosigen“ Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds für die Jahre 2024 und 2025, die für die USA und die Eurozone aufgestellt wurden – beides wichtige Brillenmärkte für die Italiener. Entsprechend verhalten prognostiziert der Verband für 2024 ein Endergebnis, das den Werten von 2023 nahekomme werde.

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