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KGS: Jeder sechste Autofahrer würde bei Sehtest durchfallen

Sicht aus der Fahrerkabine eines schlecht sehenden Autofahrers
Schlecht sehende Autofahrer sind eine Gefahr für sich selbst und die übrigen Teilnehmer im Straßenverkehr. Symbolbild: Brittany Colette/Unsplash

Risiken von schlechtem Sehen im Straßenverkehr

Aktuellen Studien zufolge überschätzt die Mehrheit der Autofahrer das eigene Sehvermögen – jeder Sechste würde laut DOG beim Sehtest durchfallen. Zum Tag der Verkehrssicherheit am 15. Juni klärte das Kuratorium Gutes Sehen darüber auf, welche Altersgruppe wann zum Sehtest gehen sollte und welche Risiken schlechtes Sehen im Straßenverkehr birgt.

Während Berufskraftfahrer ihre Sehfähigkeit alle fünf Jahre nachweisen müssen, ist bei allen anderen nur ein Sehtest beim Erwerb der Fahrerlaubnis notwendig, obwohl die Sehleistung aller Menschen mit der Zeit nachweislich abnimmt. So beträgt beispielsweise bei einer Kurzsichtigkeit von -1 Dioptrien z.B. die Sehleistung statt 100% nur noch 25% – etwa ein Drittel dessen, was beim Führerscheinsehtest verlangt wird.

Junge Erwachsene (18-29 Jahre)

Forscher warnen vor einer weltweit zunehmenden Kurzsichtigkeit unter jungen Menschen. Durch zu wenig Aufenthalt im Freien, stundenlanges Nahsehen vor Bildschirmen und längere Bildungszeiten wird das Wachstum des Augapfels angeregt. Das ist eine wesentliche Ursache für Myopie. Betroffene haben Schwierigkeiten, entfernte Objekte wie etwa Verkehrsschilder, Ampeln oder Fahrzeuge zu erkennen. Unsicherheit und Fehlverhalten im Straßenverkehr sind die Folge. Schlechte Lichtverhältnisse oder ungünstige Witterungsbedingungen wie Regen oder Nebel potenzieren die Unfallgefahr.

Tipp: Um fortschreitende Veränderungen des Sehvermögens frühzeitig zu erkennen, sollten junge Erwachsene mit bestehender Kurzsichtigkeit einmal im Jahr zum Sehtest. Für normal- und weitsichtige Menschen ohne Auffälligkeiten genügt ein Sehtest alle drei Jahre.

Erwachsene (30-39 Jahre)

In diesem Alter verändern sich die Sehfähigkeiten am wenigsten, dennoch können auch hier Sehdefizite auftreten.

Tipp: Für Menschen im 30. Lebensjahrzehnt reicht ein Sehtest alle drei Jahre bzw. sofort, wenn zum Beispiel Kfz-Kennzeichen nur noch aus einer Entfernung von 25 Metern oder weniger erkennbar sind.

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Mittleres Alter (40-59 Jahre)

Setzt ab Mitte 40 die Alterssichtigkeit (Presbyopie) ein, wird das Sehen in der Nähe schwieriger. Das wiederum beeinträchtigt die Lesbarkeit von Armaturen und Navigationssystemen. Fällt ab Mitte 50 zusätzlich das Sehen in die Ferne schwer, sind auch Verkehrsschilder, Straßenmarkierungen und entgegenkommende Fahrzeuge schlechter zu erkennen. Besonders in der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter können diese Einschränkungen zu Fehlverhalten und gefährlich späten Reaktionen im Straßenverkehr führen, die das Unfallrisiko erheblich erhöhen.

Tipp: Menschen im mittleren Alter sollten alle zwei Jahre einen Sehtest beim Augenoptiker oder Augenarzt machen, auch wenn sie bisher noch keine Brille getragen haben.

Best Ager (ab 60 Jahre)

Das Risiko für Augenerkrankungen wie Glaukom (Grüner Star), Katarakt (Grauer Star) und Makuladegeneration steigt mit zunehmendem Alter nachweislich. Das wirkt sich auch auf das Sehen im Straßenverkehr aus: Ein Glaukom schränkt oft das periphere Sehvermögen ein. Dadurch können Fußgänger und Radfahrer im seitlichen Gesichtsfeld schnell übersehen werden. Die Menschen mit Linsentrübung (Katarakt) fühlen sich oft geblendet, was bei Nachtfahrten die Sicht durch entgegenkommende Fahrzeuge stark beeinträchtigt. Eine Makuladegeneration führt häufig zur Fahruntüchtigkeit. Durch die drastische Abnahme der Sehschärfe können Hindernisse oder sich schnell bewegende Objekte im Straßenverkehr nicht mehr wahrgenommen werden.

Tipp: Um ihre Sehkraft zu erhalten, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern, sollten Senioren einen jährlichen Sehtest in einer Augenarztpraxis zur Routine werden lassen.

Quelle: KGS

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