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Paris, je t‘aime

Bilder: Frank Sonnenberg und Daniel Groß

Messehighlight Silmo Paris 2024

Vom 20. bis 23. September bot sich in den beiden Hallen 6 und 7 des Messegeländes Paris Nord Villepinte wieder ein Kessel Buntes. Der weitestgehend allumfassende Rundgang durch die Welt der internationalen Augenoptik stand auf dem Programm und es war angerichtet für die Silmo Paris 2024.

Als Eckpfeiler im internationalen Messemix der ­augenoptischen Branche richtet sich die Silmo Paris an ein klar definiertes Publikum und zieht Aussteller aus der ganzen Welt an. Auch in diesem Jahr traf sich wieder das Who is Who der Branche zum Shoppen und Netzwerken. 75.000 m², mehr als 900 Unternehmen, bestes spätsommerliches Wetter für die wenigen Pausen außerhalb der Hallen. All das waren schon blendende Voraussetzungen für vier Tage mit vollgepacktem Programm.

Eine Weltpremiere jagt die Nächste

Wie es sich für eine Messe wie die Silmo Paris gehört, nutzten Unternehmen die Gelegenheit, um ihre Produkthighlights vorzustellen. Darunter auch der Brillenhersteller Charmant mit dem Rebranding seiner Eigenmarke Ad Lib. Chef-Designer Nicolas Berne präsentierte mit spürbarem Elan die neuen Farben, Materialmixe und die Intention hinter dem neuen Rundumanstrich für die Marke, die gemeinsam mit den Kunden erwachsen geworden ist und nun als eigenständige Marke angesehen werden soll.

Eine Weltneuheit feierte zudem Eschenbach Optik mit einer elektronischen Sehhilfe. „Optaro“ erweitert den Anwendungsbereich des iPhones um verschiedene Zusatzfunktionen, so können Menschen mit Sehbeeinträchtigung die Vergrößerung anpassen und zwischen 14 kontrastverstärkenden Falschfarbmodi wählen. Neben einem iPhone (ab Version 12) werden für die Nutzung ein Kameramodul sowie wahlweise eine entsprechende Schutzhülle oder der magnetische Universalstand benötigt. Der Anwender steuert das Kameramodul via App.

Vielseitiges Rahmenprogramm

Die Besucher konnten neben den Ständen der Aussteller abwechslungsreiche Sonderflächen entdecken. Von bewährten Bereichen wie Silmo Futurology, in dem die Zukunft der Optik erkundet werden konnte mit einem Ausblick auf die Jahre 2025 bis 2035, luden die Veranstalter ein auf eine Reise durch die Geschichte der Brillenherstellung. Die Museen von Oyonnax und Morez hatten hierzu ihre Exponate ausgestellt.

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Bei einem an die Olympischen Sommerspiele des Jahres angelehnten Wettbewerb („OPTympics“) konnten Augenoptiker ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen wie die Spitzensportler es keine zwei Monate zuvor ebenfalls in Paris getan hatten. Ganze 800 Messebesucher hatten am Ende teilgenommen.

Die Talente von morgen wurden durch den Wettbewerb für optisches Design gefördert. Die dritte Ausgabe, an der Designstudenten aus der ganzen Welt mitmachen konnten, konzentrierte sich auf Brillenaccessoires, die nicht nur die Sehkraft korrigieren und schützen, sondern auch neue Funktionen und Verwendungsmöglichkeiten bieten.

Heißbegehrter Branchenpreis

Sein 30-jähriges Bestehen feierte der Silmo d’Or – und am Samstagabend fand die Verleihung der Preise im feierlichen Rahmen statt. In elf Kategorien hatten sich die Nominierten Hoffnung auf den Gewinn gemacht. Zudem gab es noch einen Sonderpreis der Jury.

Au-revoir – bis zum nächsten Jahr

In diesem Jahr reisten laut offiziellen Zahlen 32.125 Fachbesucher (+2,6% im Vergleich zu 2023) zur Messe an, davon waren 52% internationale und 48% französische Teilnehmer, die sich die Neuheiten und das Spektakel drumherum nicht entgehen lassen wollten. Als Termin für die Silmo Paris 2025 hat der Veranstalter die Tage vom 26. bis 29. September auserkoren. Die Highlights der Brillenmode sehen Sie ab Seite 56.


Die Silmo d’Or-Gewinner

OOmade mit „OOmade SAV 3D“ FR

OOmade hat eine patentierte 3D-Softwareplattform entwickelt und stellt einen 3D-Drucker zur Verfügung, mit dem eine kaputte Brillenfassung in wenigen Minuten vor den Augen des Kunden repariert werden kann. Die Fassungen sind aus biologisch hergestellten und recycelbaren Materialien.

Lafont mit „Roudoudou“ FR

Die Roudoudou von Lafont wurde speziell für Frühgeborene entwickelt und ist in Größe und Geometrie an deren Bedürfnisse angepasst. Die Fassung wird im Spritzgussverfahren aus einem biobasierten Material hergestellt, das aus Rizinusöl gewonnen wird.

EssilorLuxottica mit „Ray-Ban Meta mit IA“ ITA

Ray-Ban Meta ist aus der Partnerschaft von EssilorLuxottica mit Meta hervorgegangen. Diese Wearable ermöglicht es den Nutzern, in Verbindung zu bleiben, Momente des Lebens festzuhalten und digitale Inhalte zu konsumieren, während sie gleichzeitig Sehkorrektur und Schutz einer Ray-Ban bietet.

Out Of mit „Acuity“ ITA

Acuity bietet eine beispiellose Klarheit der Sicht, ohne dass das Gewicht oder das Sichtfeld beeinträchtigt werden. Die Brillengläser werden aus einem einzigen Materialblock gefräst, was eine präzise und gleichmäßige Korrektur der Sehschwäche und maximale Leistung gewährleistet.

Transitions Optical mit „Transitions Gen S“ FR

Transitions Gen S kombiniert Schutz, Sehleistung und Ästhetik und passt sich allen Lichtverhältnissen an. Ihr innovatives Design bietet optimierte Kinetik und Verdunkelungsgrade sowie leuchtende Farben. Klinisch validiert, definiert es die Standards für verschreibungspflichtige Brillengläser neu und ermöglicht optimales Tragen im Alltag.

Eyesoft mit „Check Lenscape“ FR

MicroUnit mit „Lona 5“ FR

Eyesoft Check Lenscape ist eine Anwendung mit zwei Hauptfunktionen. Check erkennt binokulare Sehstörungen, bewertet das Risiko von Sehermüdung und verbessert die Akkommodationsleistung. Lenscape simuliert Glasgeometrien, Tönungen und polarisierte Gläser.

Lona 5 ist eine Software für den Entwurf und die Herstellung von Brillengläsern. Ihre Besonderheit ist ein nachgeschaltetes Design, das die Handhabung vereinfacht und die Software auch für Personen ohne Designkenntnisse zugänglich macht.

Accessolutions/Reber Informatik mit „VoiSee“ FR

VoiSee – eine innovative Sehhilfe für Sehbehinderte – ist ein elektronisches Monokular, das vor ein Auge gehalten wird und es dem Benutzer ermöglicht, Bilder zu vergrößern, Text zu lesen, das Bild einzufrieren und visuelle Einstellungen wie den Kontrast mit einfachen Bedienelementen anzupassen.

Nina Ricci mit „SNR403 couleur 7G6“ De Rigo Vision ITA

Übergroße Acetatbrille mit einer Vintage-Form. Das ikonische Rillenmotiv ist auf der Innenseite sichtbar und der Schriftzug Nina Ricci ziert den linken Bügel. Erhältlich in dieser schattierten Farbvariante, inspiriert von dem Nina Ricci Modell, das von Jacqueline Kennedy getragen wurde.

Zilli mit „ZI65109 C01“ Grosfilley France FR

Die Zilli-Fassung zeichnet sich durch genarbte Ledereinsätze am Steg und an den Bügeln aus, die durch goldfarbenes Titan hervorgehoben werden. Sie ist außergewöhnlich weich und leicht und verfügt über integrierte flexible Scharniere für perfekte Anpassungsfähigkeit.

Pierre Eyewear mit „Lady“ FR

Brille mit Acetat-Fassung für den Mann.

Prodesign mit „Censur“ DNK

Censur entstand aus der spielerischen Erkundung geometrischer Formen und klarer Linien und ist ein Beweis für grenzenlose Kreativität. Die Konstruktion aus dünnen Blechen zieht sich geschickt durch das gesamte Design und verleiht der Brille Tiefe und Dimension.

Parasite Design mit „Morph Alpha“

Die „Morph Alpha – Clara Besnard“ ist eine Fassung, die vollständig aus Ersatzteilen und Altbeständen aus den Werkstätten der futuristischen Brillenmarke Parasite und dem Vintage-Optikgeschäft Bidules besteht. Die Künstlerin und Designerin Clara Besnard hat sie in Handarbeit als Tentakel-System gefertigt, dessen Hauptwurzeln aus einer Parasite Morph V01 (2003) und Nebenwurzeln aus Acetatbügeln und -fronten aus den 1970er bis 1980er Jahren bestehen.

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