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Sustainability Hub: „Transformation muss in die Köpfe“

Michael Roos (Brillen ohne Grenzen), Frank Sonnenberg (FOCUS-Redakteur & CSR-Manager), Reinhard Müller (Optik Müller) beim opti Sustainability Hub.
v.l.: Michael Roos (Brillen ohne Grenzen), Frank Sonnenberg (FOCUS-Redakteur & CSR-Manager), Reinhard Müller (Optik Müller)

Nachhaltigkeit als Schwerpunktthema der Opti 2023

Die Opti 2023 mit ihrem Sustainability Hub setzte ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit. An den drei Messetagen diskutierten nationale und internationale Branchenexperten in unterschiedlichsten Konstellationen darüber, was der Augenoptiker heute schon tun kann, um sein Unternehmen und sein Geschäft nachhaltiger zu betreiben.

Verschiedene Themen standen im Mittelpunkt der Diskussionen. Es ging um die ressourcenschonende Produktion von Brillenfassungen und den Einsatz besonders nachhaltig produzierter Materialien. Um die umweltschonende Aufbereitung von Schleifwasser und das Sammeln von Schleifrückständen. Den Einsatz von Stützscheiben in Brillen und den damit anfallenden Plastikmüll, von dem rund sechzig Tonnen pro Jahr alleine bei den fertig gerandeten Scheiben anfallen. Hinzu kommen noch die Rückstände bei deren Produktion. Einige Fassungsfirmen verzichten ganz auf die Scheiben, andere planen, möglichst bald ein recyclingfähiges sortenreines Material einzusetzen, das nach der Nutzung in neue Wertstoffkreisläufe zurückgegeben werden kann. Das Problem liegt im Moment noch in der Transparenz des Materials. In einem Recyclingprozess verliert es diese und die Scheiben würden milchig werden.

Ein anderes Kunststoffabfallproblem tut sich mit Kontaktlinsenblisterverpackungen auf. Eine Idee: Kunden sollen die sortenreinen Verpackungen sammeln und wieder zum ­Augenoptiker zurückbringen. Aber auch das Sammeln und Weitergeben von gebrauchten Brillen wurde thematisiert.

Der Sustainability Hub bot ein Spiegelbild der derzeitigen Diskussion in der Branche. Nicht zuletzt einer Diskussion, die auch in der Interessengemeinschaft (IG) Nachhaltigkeit geführt wurde.

Die Initiative zu einer Aktion auf der Opti 2023 ging von dieser IG Nachhaltigkeit aus. Einer Gruppe aus Vertretern aus der Industrie, Augenoptikern und Fachjournalisten, die sich auf der Opti 2022 im Mai erstmalig zusammengefunden hatte. Darunter FOCUS-Redakteur Frank Sonnenberg, gelernter Augenoptiker und IHK zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager. 

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Die Diskussionsplattform auf der Messe rund um das Thema Nachhaltigkeit wurde erst relativ kurzfristig im letzten Quartal des vergangenen Jahres geplant und umgesetzt. Diesen ersten Versuch, mit dem Thema in der Augenoptikbranche stärker präsent zu sein, kann man jedenfalls als kleinen Erfolg bezeichnen. Die Themen lockten interessierte Messebesucher an und luden ein, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Nachhaltigkeit ist ein internationales Thema

Doch nicht nur in Deutschland allein wird darüber diskutiert. In zwei Diskussionsrunden lenkten Carole Riehl (Optic for Good), Julien Riehl (RecyclOptics) und François van den ­Abeele (Sea2see Eyewear) den Blick auf Europa und den ­internationalen Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit. Frank Sonnenberg, der an einer der beiden internationalen Talkrunden teilnahm, konnte dem nur zustimmen: „Es gibt keine nationale Nachhaltigkeit. Es ist ein internationales ­Thema, wie Klima- und Umweltschutz.“

Man habe schließlich ein Ziel. Nämlich die Welt ein wenig besser zu machen. Der FOCUS-Mitarbeiter betonte: „Wir sind 2023 an einem Punkt angekommen, wo sich Weichen stellen werden. Wir werden in den kommenden Jahren eine dramatische Veränderung von Strukturen und Bewusstsein erleben, die so manche Grenzen – auch im Denken – aufheben werden. Die bereits begonnene Transformation in der Wirtschaft und der Gesellschaft ist nicht aufzuhalten. Auch nicht in der Augenoptikbranche.“

Die Umwelt zu schonen, sozialverträglich und achtsam mit Ressourcen umzugehen, wird in vielen Unternehmen der Branche immer selbstverständlicher gelebt. Sei es aus gesetzlicher Regulation oder aus einer freiwilligen Haltung heraus.  

Das Thema Nachhaltigkeit wird die Augenoptik in den kommenden Jahren begleiten und Entscheidungen in Unternehmensführung, Einkauf und Marketing beeinflussen. Auch wenn es im Moment noch ein Nischenthema zu sein scheint, wird es in den kommenden Jahren stark an Dynamik gewinnen.

Videotipp: Das opti FORUM XT Webinar aus dem Jahr 2021 zum Thema: Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Augenoptik.
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