Next Level 2025

Rückblickend hat das Jahr 2024 erneut gezeigt, dass die treibende Kraft für den Fortschritt all die vielen Vordenker mit ihren Ideen und ihren Innovationen sind. Von der Künstlichen Intelligenz bis hin zu revolutionären Technologien im Fahrzeugbau – Forscher und Entwickler weltweit haben Meilensteine gesetzt, die unsere Gesellschaft nachhaltig prägen werden. Dahinter stehen nicht nur Durchbrüche in der Technik, sondern auch brillante Köpfe.

Zwei dieser Vordenker aus Deutschland haben in diesem Jahr den Erfinderpreis des Europäischen Parlaments gewonnen. Die Informatikerin Cordelia Schmidt hat Maschinen das Sehen beigebracht. So können sie nun besser Objekte erkennen, den Kontext visueller Szenen verstehen oder auch menschliche Handlungen deuten.

Dass es für Erfindungen nie zu spät ist, und selbst Personen im Rentenalter noch gedanklich in Hochform sein können, hat der andere Preisträger bewiesen: Mit 84 Jahren entwickelte er eine hausgroße Metallpresse für den Fahrzeugbau.
Diese Gigapresse mit ihrer bahnbrechenden Technologie kann große Fahrzeugteile in einem einzigen Guss fertigen und ist bereits im Einsatz. Dies reduziert nicht nur die Produktionskosten erheblich, sondern spart auch Zeit und Material. Fahrzeuge mit diesen leichteren Bauteilen erhöhen die Effizienz der Elektromobilität. Gleichzeitig trägt dies zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei, da weniger Energie und Ressourcen in der Produktion benötigt werden.

Doch auch beim Blick auf den Mainstream gab es interessante Erfindungen, die im vergangenen Jahr auf den Markt kamen. Besonders spektakulär sind die vielen Innovationen in der Unterhaltungsindustrie, dazu zählen transparente Bildschirme (LG) oder dreifach faltbare Handy-Displays (Huawei). Auch ein neu entwickelter immersiver Desktop-Monitor lässt, ganz ohne VR-Brille, Realität mit virtuellen Inhalten verschmelzen (Breyon).

Eine neue KI, die beindruckende Videos in Kino-Qualität erstellen kann, ist auch 2024 auf den Markt gekommen (Runway 3-Gen Alpha). Die Qualität ist unfassbar gut und lehrt uns mehr denn je: Wir können nicht alles glauben, was wir sehen. Wem jedoch bereits die allgegenwärtigen KI-generieren Fotos auf die Nerven gehen (siehe Brennpunkt 2024_01), dem wird wiederum mit einer anderen KI geholfen. Ein Zusammenschluss aus 3.700 Unternehmen – darunter Größen wie ­Adobe­, TikTok oder die Associated Press – haben ein Verfahren entwickelt, diese zuverlässig zu erkennen.

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In dieser Ausgabe haben wir uns im Besonderen die neusten Entwicklungen in unserer Branche angeschaut bzw. die in unserer Branchen-Peripherie angesiedelt sind. Eine bahnbrechende neue Technologie, die die Refraktion revolutionieren möchte, kommt von einem Schweizer Start-up-Unternehmen. Die Refraktion soll so in Zukunft komplett mittels VR-Brille stattfinden können. Einen ausführlichen Bericht inklusive Interview mit dem Gründer finden Sie ab Seite 34 in ­dieser Ausgabe.

Auch bei den Smart Glasses lohnt sich ein regelmäßiges ­Update; die Entwicklungen in diesem Bereich sind rasant und die Modelle werden immer schlanker und gefälliger. So haben wir uns bereits erhältliche, an Verbraucher gerichtete und mit Technologie vollgepackte Brillenmodelle angeschaut. Dies finden Sie ab Seite 28.

Bei einem belgischen Start-up gibt es ein Produkt, von dem sicher nicht nur ich lange geträumt habe: eine Fernbrille mit Addition per Knopfdruck. Eine ähnliche Technologie wurde zwar vor rund 15 Jahren schon bei uns vorgestellt, doch sie kam nie wirklich auf den Markt. Doch nun ist diese moderne 3D-­gedruckte smarte Brille in manchen Regionen bereits im Handel erhältlich. Wir waren in Belgien und haben uns die Produktion vor Ort angesehen und die Brille getestet (Seite 38).

Wie es allgemein um unsere Zukunft steht, kann niemand sagen. Doch wir haben trotzdem gefragt und bekannte ­Akteure aus unserer Branche um ihre Meinung gebeten: Was kommt auf uns zu im Jahr 2025? Spoiler-Alarm: Es sieht gar nicht so düster aus! (Seite 18)

Doch auch dies wurde im vergangenen Jahr vorgestellt: Ein KI-gestützter Roboter, der Wimpern verlängern kann. So können einschlägige Praxen bis zu 4-mal mehr Kunden pro Tag begrüßen. Apropos einschlagen: Würden Sie einer KI mit erweitertem Roboterarm so nah an Ihrer Cornea vertrauen?

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