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Sustainability Hub auf der Opti 2025

Treffpunkt für Nachhaltigkeit in der Augenoptik ist auf der Opti 2025 erneut der Sustainability Hub supported by FOCUS. Zu finden ist der Eventstand auf der Hub-Arena in Halle C3. Immer zur vollen Stunde wird an den drei Messetagen das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet – für Berufsstarter, Augenoptikbetriebe und für die Industrie. Von Frank Sonnenberg

Vorträge und Talks an jedem Messetag – hier gibt es Infos für die Praxis und zu neusten Entwicklungen, hier findet man aber auch Inspiration mit Blick in die Zukunft. Der Sustainability Hub ist der Meetingpoint, um sich mit Gleichgesinnten über nachhaltiges Wirtschaften auszutauschen und mitzudiskutieren. Besucher treffen dort u.a. die Mitglieder der IG Nachhaltigkeit, die erneut mit ihrer Expertise das Programm bereichern werden.

Hier finden Messebesucher die Möglichkeit, tiefer ins komplexe­ Thema Nachhaltigkeit einzusteigen. Beispielsweise beim ­PMMA-Stützscheibenrecycling, einer Kreislaufwirtschaft-Initiative der Interessengemeinschaft (IG) Nachhaltigkeit.

Mit weiteren Unterstützern aus der Branche und einer ersten großen Testsammlung geht das Projekt 2025 in die nächste Runde. Mehrere Wochen wird getestet, wie das Sortieren beim Augenoptiker vor Ort funktioniert und wie aus wertlosen durchsichtigen Plastikscheiben wieder Mehrwert für die Fassungsunternehmen entstehen kann. Matthias ­Köste (Pricon) und Frank Tente (Koberg + Tente) – zwei IG Mitglieder und engagierte Unterstützer des Stützscheibenprojekts – werden über Hintergründe zur Aktion berichten. Gesucht werden vor Ort auch weitere Interessenten, die das Projekt aktiv begleiten möchten.

Zwei weitere IG Nachhaltigkeit-Mitglieder kann man als ­Gesprächspartner an einem weiteren Programmpunkt treffen. Titel des Talks: „Nachhaltiges Engagement – Praktiker berichten“. In diesem Fall handelt es sich um die beiden IG Nachhaltigkeit-Mitglieder Marina Riedinger (Optik Riedinger) und Bernd Angst (Optik Angst), zwei Sustainability Pioniere und die einzigen Augenoptiker in Deutschland, die eine Nachhaltigkeitsberichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) für ihren eigenen Betrieb umgesetzt haben. Zwei Menschen, die das Thema mit Herzblut angegangen sind und viele Höhen als auch Tiefen auf diesem Weg erlebt haben. Darüber werden sie live berichten. Betriebe mit Nachhaltigkeits-Zertifizierungen in der Augenoptik sind be­sonders sind rar. Neben den beiden genannten Augenoptik-Betrieben findet man noch die Brillen-Kammer aus Berlin. Dort ging man einen etwas anderen Weg mit dem Siegel des Gemeinwohl bilanzierten Unternehmens (GWÖ).

DNK, GWÖ, VSME, PFAS

Ergänzend zu DNK und GWÖ müssen sich an Zertifizierungen Interessierte zukünftig auch an das Kürzel VSME gewöhnen. Die EU hatte im Januar 2024 einen ersten Entwurf zum ­„Voluntary SME-Standard“ (VSME) vorgelegt. Das freiwillige Instrument soll kleine und mittlere Unternehmen in die Lage versetzen, ihre Nachhaltigkeitsziele und -projekte einfacher zu dokumentieren. Was genau geplant ist, wird man auf dem Sustainability Hub erfahren.

Herausforderungen für die Augenoptik bringt auch das Kürzel PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen). Jörg Mayer, Geschäftsführer des Industrieverbandes Spectaris, wird über die Risiken für die Umwelt, Brillen- und Kontaktlinsenträger sowie unsere Branche aufklären.

Worum geht es? Behörden aus fünf EU-Ländern haben ein Dossier erstellt und eingereicht. Es untersucht, in welchen Verwendungen PFAS eingesetzt werden und welche Gefahren von ihrem Einsatz für Mensch und Umwelt entstehen. Die PFAS-Stoffgruppe umfasst nach letzten Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. PFAS sind aber nicht einfach zu substituieren. Ein Verbot würde viele Produkte komplett vom Markt nehmen, insbesondere auch die für anspruchsvolle Anwendungen bedeutsame Gruppe der Fluorpolymere.

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Gemeinsam mit dem Branchennachwuchs

Im Programm des Hubs wird natürlich der Branchennachwuchs miteinbezogen. In einem der Talks geht man der Frage nach, wie „Nachhaltigkeit in der Hochschul-, Meister- und Optometristenausbildung“ verankert ist bzw. sein sollte. Es wird darüber kritisch diskutiert, warum es sinnvoll sein kann, dieses Thema neben Optik und Optometrie der zukünftigen Branchengeneration näherzubringen. Mit welchen Inhalten und Aspekten kann man überhaupt ESG-Akzente (Environmental Social and Governance) in der Ausbildung setzen?

Das zukünftige Brillendesign

Weitere Programmpunkte auf dem Eventstand drehen sich rund um die Produkte der Branche. Welchen Einfluss hat beispielsweise die aktuelle Ökodesign-Verordnung auf das zukünftige Brillendesign. Lutz Gathmann, Designer im Verband Deutscher Industriedesigner (VDID) und Sicherheitstechniker im Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI) wird den Fragen nachgehen: Welche Relevanz hat sie für unsere Branche? Hat sie nur Einfluss auf die Gestaltung von Smart Eyewear? Was ist mit dem digitalen Produktpass? Passend dazu auch der Vortrag zu zirkulärem Brillendesign und welche Gedanken und Ideen in die neuen Produkte einfließen werden.

Mehrweg-Verpackungen für den Versand und Schleifwasserfilter

Besucher werden in einem anderen Vortrag auch mehr über den ersten Ansatz einer Mehrweg-Verpackungs-Lösung in der Branche erfahren, wie sie das Unternehmen Pricon kürzlich eingeführt hat. Oder wie ein neues System zur Filterung von Schleifschlämmen in der Werkstatt funktioniert.

Die Augenoptik als Profiteur von Healthcare-Netzwerken

Ein wichtiges gesellschaftliches Thema und Trendthema auf Nachhaltigkeitskongressen im Jahr 2024 war der Klimawandel in Verbindung mit Gesundheitsthemen. In München wird dies zu Beginn des Jahres direkt wieder mit den Fragen aufgegriffen: Wie kann die Branche von Healthcare-Netzwerken profitieren oder gar ein Teil davon werden? Können Augenoptiker hier ihre Expertise, beispielsweise bei Allergien oder UV-Schutz, einbringen? Auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.klima-mensch-gesundheit.de/) ist letzteres Thema jedenfalls prominent vertreten.

Und die Augenoptik ist von ihren fachlichen Kompetenzen her (u.a. UV-Schutz, Wissen um Katarakt etc.) sowie durch ihre große Präsenz in Form des stationären Handels unbedingt eine Zielgruppe für das Thema „Klimawandel und Gesundheit“.

Diskutiert werden an anderer Stelle interdisziplinäre ­Zusammenarbeit mit verschiedenen Gesundheitsbereichen-/berufen. Dabei stehen neue Geschäftsmodelle rund um die Augengesundheit und Gesundheitsvorsorge im Vordergrund.

Wer mehr erfahren möchte, für den ist der Sustainability Hub erste Anlaufstelle auf der Opti 2025.

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