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Transitions Academy 2023

Fotos: EssilorLuxottica, Sarah Schmidt

Es wird ein Highlight. Im Grunde stand das für die Teilnehmer in dem Moment fest, als die Einladung ins Haus flatterte, die 26. Transitions Academy in Orlando/Florida zu besuchen. Am 22. und 23. Mai pilgerten mehr als 1.100 Augenoptiker aus über 50 verschiedenen Ländern zum JW Marriott Grande Lakes Hotel, in dem spannende Themen, Produktneuheiten und ein immenses Networking-Potenzial auf die Besucher warteten. Eine Reise, die sich auf jeden Fall gelohnt hat. 

Es ist acht Uhr morgens am 22. Mai 2023 und die mehr als 1.100 Teilnehmer der Transitions Academy versammeln sich im riesigen Ballsaal des Hotels, um die offizielle Eröffnung der Veranstaltung zu erleben. Unter dem Motto „Lights on Tomorrow“ werden Innovationen vorgestellt und gezielt neue Impulse gesetzt. 

Im Mittelpunkt stehen natürlich die Transitions-Brillengläser, die mittlerweile in sieben brillanten und wunderschönen Farben erhältlich sind. Vom hippen Amethyst-Lila über ­Saphir-Blau bis hin zum klassischen Braun ist für jeden ­Geschmack etwas dabei. Diese neue Vielfalt beschert der gesamten Transitions-Glastechnologie einen echten Imagewechsel und spricht nun auch und vor allem die junge, ­coole Käuferschicht an, die bisher vielleicht noch nie etwas von lichtveränderlichen Brillengläsern gehört hat.

Das Potenzial der Farbe(n)

Wenn wir verliebt sind, tragen wir sprichwörtlich die ­rosarote Brille, wir können uns schwarzärgern und werden manchmal auch ganz grün vor Neid – Farben begleiten uns, wie selbstverständlich, durch unser Leben und nehmen dabei oft ganz unbewusst einen großen Einfluss auf unseren Alltag. 

Genau an dieser Stelle setzen die Zukunftsprojekte von ­EssilorLuxottica an. Aktuell wird an Brillengläsern gearbeitet, die durch bestimmte Tönungen direkt in die Gesundheit und das Wohlbefinden der Brillenträger eingreifen können. ­Bereits heute kommt bei bestimmten Diagnosen, wie etwa Migräne oder Depression, eine Lichttherapie zum Einsatz, um die Beschwerden der Patienten zu lindern. Ein entsprechendes Brillenglas könnte diesen Ansatz weiterverfolgen und den Betroffenen helfen, im Alltag besser zurecht zu kommen – und das ganz ohne Medikamente.

Eine weitere Neuentwicklung, die den Teilnehmern in der ­Eröffnungsrede vorgestellt wurde, ist zum einen die Kooperation von Ray-Ban x Transitions, bei der die weltweit bekannten Ray-Ban-Brillenfassungen verstärkt mit Transitionsgläsern angeboten werden. Zum anderen wird an einer kleinen Kollektion gearbeitet, bei der sich nicht nur die Brillengläser, sondern auch die Brillenfassung im Sonnenlicht verändert. Die ersten Prototypen, die trotz des frühen Entwicklungsstadiums vorgestellt wurden, zeigen einen eine lichtveränderliche Musterung auf den Fassungsrändern – natürlich wäre aber auch eine Veränderung der kompletten Fassungsfarbe denkbar.

Abwechslungsreiches Programm

Nach diesem umfassenden Eröffnungsvortrag teilten sich die Teilnehmer in verschiedene Gruppen auf, um an kleineren Workshops, den sogenannten Breakout Sessions, teilzunehmen. So wurden Themen wie etwa die Psychologie der Farben, die ­Customer Journey oder die Zusammenhänge zwischen Sehen und Licht noch einmal aufgearbeitet. Für den perfekten Ablauf bekam jeder Teilnehmer einen individuellen Workshopplan in einer eigenen Transitions Academy-App angezeigt, sodass jedem Besucher entsprechend seiner Interessen und seiner Position im Unternehmen die passenden Break Out Sessions angeboten wurden. Dabei wechselte das Programm ständig zwischen diesen Workshops und Hauptvorträgen, die für alle zusammen stattfanden, sodass die Tage sehr kurzweilig und abwechslungsreich ausgestaltet waren und zusätzlich immer wieder die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch gegeben wurde. 

In der sogenannten „Brand Experience“ wurde die Marke an sich noch einmal erlebbar gemacht, indem nicht nur verschiedenste Verkaufshilfen vorgestellt wurden – darunter nicht nur die sogenannten Gloryfyer, die dem Kunden die verschiedenen Stufen der Eintönung verdeutlichen sollen, sondern auch ein interaktives Quiz, bei dem anhand verschiedener Fragen und Seheindrücke die passende Transitions-Glasfarbe empfohlen wurde. Für Spaß und Unterhaltung sorgte eine Fotowand, die dank skurriler Filter witzige Avatare der Besucher generierte, oder die Möglichkeit, per VR-Brille verschiedene Spiele zu spielen. Technisches Highlight dieser Brand Experience war die Vorstellung von Motorradhelmen, deren Visiere sich durch Transitions-Technologie den Lichtverhältnissen anpassen. Eine Innovation, die das Leben vieler Biker sicher verändern könnte.

Die Hauptvorträge des Tages hielten bekannte Redner aus verschiedenen Branchen und Bereichen und setzten damit immer wieder neue Impulse beim Publikum.

Shawn Kanungo referierte über Künstliche Intelligenz, wie sie heute schon genutzt wird und welche Möglichkeiten in Zukunft denkbar sind. Wie kann die Augenoptik diesen Entwicklungen begegnen, welche Potenziale müssen ausgeschöpft werden und welche Technologien kann man nutzen, um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein? 

Nach einem ereignisreichen Tagungsprogramm wurde auf verschiedenen Wegen für einen unterhaltsamen Abend bei den Teilnehmern gesorgt. Egal ob ein gemeinsames Abendessen oder ein Abend in einer Karthalle – vermutlich war für jede Interessengruppe etwas dabei. 

Erfolgsgeschichten, die inspirieren

Der zweite Tag startete mit viel Furore – denn die Eröffnungsrede wurde nicht nur von der charmanten Moderatorin Miriam Isa eingeleitet, sondern auch eine Band lockte die Teilnehmer zur Morgenstunde in den großen Ballsaal. Nach einem kurzen Rückblick auf den ersten Veranstaltungstag bot die Bühne Platz für eine Expertenrunde, bestehend aus verschiedenen Mitgliedern des EssilorLuxottica-Teams und Augenoptikern und Optometristen, die über ihre Erfahrungen rund um die selbsttönenden Brillengläser berichteten. Dabei wurde wieder einmal hervorgehoben, welchen Mehrwert die Kunden dadurch erwarten können. Einer der anwesenden Augenoptiker war gar mitverantwortlich für die immense Leistungssteigerung von Schwimm-Profi Yohann Ndoye-Brouard: Er hatte ihn mit Transitionsgläsern in seiner Schwimmbrille ausgestattet. 

Anhand dieser Geschichten wurde deutlich, dass Transitions-Brillengläser imstande sind das Sehen und damit verbunden auch das Leben der Verbraucher positiv zu beeinflussen. 

Nach einem weiteren Block der Breakout Sessions folgte der finale Keynote Vortrag, der kaum inspirierender hätte sein können. Eine junge Frau beschreibt ihren persönlichen Weg vom Dasein als „Angsthase“ bis hin zu einer mutigen Power­frau, die ihren Ängsten ins Auge geschaut hat und sie ­erfolgreich überwinden konnte, um über sich hinauszuwachsen und sich ihre Wünsche zu erfüllen – natürlich alles für die Nachwelt festgehalten und auf Youtube verewigt: Eine Reise, die über 100 Tage an jedem einzelnen Tag eine neue Herausforderung zu bieten hatte und dafür sorgte, dass Michelle Poler heute ein komplett anderes Leben führt. Eine Inspiration für jeden, der auch gelegentlich mit sich hadert und manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann. 

Im Anschluss an diesen Vortrag wurden die Transitions Academy Innovation Awards in verschiedenen Kategorien wie „Retailer of the Year“ verliehen. Da es sich um eine Veranstaltung handelt, die den nord- und lateinamerikanischen Markt abdeckt, stammten die Nominierten natürlich jeweils aus diesen Regionen.

Nach diesem feierlichen Akt ging man zum letzten Programmpunkt des Tagungsablaufes über. Mit unzähligen Shuttlebussen wurden die Teilnehmer ins Mango’s Tropical Café im Zentrum von Orlando gebracht, um dort das Abschlussevent zu erleben. In dieser Bar warteten nicht nur ein leckeres Buffet, sondern auch eine grandiose Band auf die Teilnehmer der Transitions Academy, die dem Abschluss eine ausschweifende Stimmung verlieh. Es wurde getanzt, gelacht und eine erfolgreiche Veranstaltung gefeiert.

Vorfreude geweckt

Es war eine fantastische Reise zu einem hervorragenden Event. Transitions Academy – eine Veranstaltung, die neue Impulse setzt, die aus einzelnen Besuchern eine riesige ­Community werden lässt und die ganz sicher Vorfreude auf die nächste Transitions Academy weckt. 

Im FOCUS-Interview verrät uns Jérôme Butez, Vicepresident ­Marketing für Transitions, mehr zur Unternehmsstrategie von Tranistions. Sein Kollege Brian O‘Neill, Vicepresident für Innovation, Technologie, Forschung und Entwicklung, nutzte die Gelegenheit, um uns Fragen zum Stand der Entwicklung rund um Transitionsgläser zu beantworten.

FOCUS: Wie hoch ist der durchschnittliche, prozentuale Marktanteil von Transitions bei Augenoptikern in Deutschland und im weltweiten Vergleich?

Jérôme Butez: Der Marktanteil von selbsttönenden Brillengläsern liegt in Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt; das bedeutet ein erhebliches Wachstumspotenzial, denn immerhin sind 9 von 10 Menschen lichtempfindlich. Wir wissen, dass jemand, der selbsttönende Brillengläser einmal ausprobiert hat, sie liebt und nicht wieder missen möchte.1

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FOCUS: Zeigen sich dabei Unterschiede bei verschiedenen Ländern? Wer ist der Spitzenreiter?

Jérôme Butez: In Deutschland besitzen bisher nur wenige Menschen eine Brille mit selbsttönenden Gläsern, Spitzenreiter sind die USA; dort ist es etwa jeder fünfte.

FOCUS: Die Kampagnen rund um die Transitionsgläser sind so gestaltet, dass sie auch die jüngere Generation ansprechen sollen – trotzdem sind es vor allem die älteren Kunden, die Transitions tragen. Wie soll der Durchbruch bei der jüngeren Käuferschicht gelingen?

Jérôme Butez: Zum einen wollen wir durch Farbe, Style und Technologie junge Kunden ansprechen, zum anderen sind es natürlich auch die Medien, über die kommuniziert wird, die eine entscheidende Rolle spielen. Dabei soll zukünftig vor allem Instagram und YouTube genutzt werden, aber auch Kooperationen mit Influencern sind angedacht. Außerdem soll es verschiedene Partnerschaften mit beliebten Marken geben, um den Bekanntheitsgrad von Transitions zu steigern – ein Anfang ist die Ray-Ban x Transitions-­Kollektion. Und natürlich brauchen wir die Augenoptiker, die ihren Kunden die Brillengläser anbieten, zeigen und schlussendlich auch verkaufen.

FOCUS: Was zeichnet das Unternehmen Transition besonders aus?

Jérôme Butez: Definitiv Innovation! Außerdem empfinde ich die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens und gegenüber den Partneroptikern als etwas sehr Besonderes und vor allem als etwas besonders Schönes. Man bemüht sich einfach umeinander – egal ob es dabei um das Gemeinschaftsgefühl oder die Möglichkeit zur Weiterbildung geht. Wir sind einfach ein tolles Team, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Zukunft zu gestalten

FOCUS: Welche Unternehmerischen Ziele verfolgen Sie persönlich für die kommenden Jahre?

Jérôme Butez: Wir wollen die gesamte Sparte „phototrope Brillengläser“ weiter ausbauen und durch innovative Ideen auch andere Bereiche mit einbeziehen, z.B. smarte Brillengläser. Außerdem versuchen wir alle Ideen in Richtung Individualisierung umzusetzen und das Online- und Offlinegeschäft weiter miteinander zu vernetzen.

FOCUS: Sie sind vertraut mit „unsichtbaren“ Produkten – welches Potenzial oder welche Herausforderungen sehen Sie speziell bei Brillengläsern?

Jérôme Butez: Es kommt darauf an, wie man diese Sache betrachtet. Denn auch wenn eine Gesichtscreme vielleicht unsichtbar ist, so bietet sie doch einen immensen ­Nutzen für den Kunden, und das ist der Komfort. Und in dieser Hinsicht unterscheiden sich Transitions Brillengläser nicht von den Kosmetikprodukten, für die ich bisher gearbeitet habe. Allerdings sind sie die einzigen Brillengläser, die man tatsächlich sehen kann, deswegen ist das Argument schon fast ungültig und es macht mir großen Spaß mit so einem innovativen Produkt zu arbeiten. (lacht)

FOCUS: Inzwischen arbeiten verschieden Firmen daran, dass „smarte“ Brillengläser per Knopfdruck bzw. Kopfnicken dunkel werden. Wie schätzen Sie solche Technologien ein?

Brian O‘Neill: Ich denke, das ist eine spannende Technologie, die hinter derartigen Entwicklungen steht – immerhin wird die ganze Welt immer smarter. Mit unserer Ray-Ban Stories haben wir einen ersten Schritt in diese smarte Brillenwelt getan. Was die bewusste Steuerung von Transitions Brillengläsern betrifft, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese Technologie in der Zukunft möglich und ganz normal sein wird. Zum aktuellen Zeitpunkt ist sie es technologisch noch nicht. Selbst wenn es erste Entwicklungen und Prototypen gibt, dann hat Transitions als Unternehmen immer den Anspruch, den Kunden ausschließlich höchste Qualität anzubieten. Deshalb werden Produkte erst dann auf den Markt gebracht, wenn sie perfekt funktionieren.

FOCUS: Transitions Brillengläser werden technologisch immer besser. Die Aktivierung funktioniert schnell. Dennoch wünschen sich viele Kunden auch vollständig eingetönte Brillengläser beim Autofahren. Ein Wunsch, den Transitions nicht gänzlich erfüllen kann. Ist das Ihrer Meinung nach ein Defizit? Gibt es hier noch Verbesserungspotenzial in der Zukunft?

Brian O‘Neill: Mit unseren Xtractive Polarized Brillengläsern bieten wir in Deutschland das einzige lichtveränderliche Brillenglas an, das Polarisation und die Transitionstechnologie miteinander kombiniert und damit optimales Sehen beim Autofahren ermöglicht. Diese Gläser haben eine kaum wahrnehmbare Ausgangsfarbe und tönen sich auch hinter der Windschutzscheibe vollständig ein. Die im vergangenen Jahr in Deutschland eingeführten Transitions XTRActive new generation Brillengläser polarisieren zwar nicht, tönen sich aber auch hinter der Windschutzscheibe ein und sind daher ebenfalls ideal zum Autofahren. 

FOCUS: Welche Farbvarianten sind prinzipiell machbar? 

Brian O‘Neill: Betrachten wir dieses Thema rein von der technischen Seite, ist grundsätzlich jede Farbe denkbar. Im aktuellen Portfolio sind ­insgesamt sieben verschiedene Farben erhältlich. Damit haben wir neben dem klassischen Braun, Grau und Grün noch vier weitere brillante Farben, nämlich Saphirblau, Amethystlila, Bernstein und Smaragdgrün. Diese neue große Farbpalette bietet unseren Kunden so viele Möglichkeiten, den eigenen Stil auszudrücken und verleiht jeder Brille eine individuelle Note. Eine noch größere Farbauswahl wird auch schnell zu unübersichtlich und führt zur Überforderung der Kunden, die sich dann einfach gar nicht mehr entscheiden können. 

FOCUS: Welche Materialien sind in der Kombination nicht möglich?

Brian O‘Neill: Alles ist möglich. Transitions bietet weltweit die am breitesten gefächerte Produktpalette an – wir können jedes Material von Index 1,5 bis 1,74 mit Transitions Technologie ausstatten. 

FOCUS: Vielen Dank an Jérôme Butez und Brian O‘Neill für dieses spannende Interview

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