Presby-was?
Nun arbeite ich schon seit knapp vier Jahren in einer Branche, die so viel hergibt. Und trotzdem zu wenig wertgeschätzt wird. Oder sagen wir mal, die meilenweit unter dem Radar der eigentlich verdienten Wertschätzung fliegt.
Nun arbeite ich schon seit knapp vier Jahren in einer Branche, die so viel hergibt. Und trotzdem zu wenig wertgeschätzt wird. Oder sagen wir mal, die meilenweit unter dem Radar der eigentlich verdienten Wertschätzung fliegt.
Alles hatte so gut angefangen. Da hing der Himmel noch voller Geigen. Die Beziehung war noch jung und man blickte in eine gemeinsame, strahlende und hoffnungsvolle Zukunft. Alles wollte man sich teilen. Einfach alles. Quasi Fifty-Fifty machen, mit einem Brillenangebot, das unwiderstehlich ist. So lief es über Jahre, doch das Feuer der ersten Liebe kühlte nach und nach ab.
Neulich rief bei einem Augenoptiker in NRW ein Mitarbeiter eines Beraterunternehmens an. Nichts weniger wurde angeboten, als neue Kunden zu rekrutieren. Doch ein Problem, das wie ein Bremsklotz im Getriebe vieler Augenoptikgeschäfte steckt, ist das fehlende Fachpersonal, das diese Kunden überhaupt bedienen könnte.
Da kommt was auf uns zu. Es handelt sich um den umfangreichsten Beschränkungsvorschlag dieser Art – und es sind viele verschiedene Bereiche betroffen. Zu den Branchen, die täglich mit PFAS arbeiten, gehört auch unsere. Denn PFAS werden sowohl in Brillenglasbeschichtungen als auch in formstabilen und teilweise in weichen Kontaktlinsen verwendet.
Wer von der Servicewüste Deutschland spricht, der war vermutlich schon länger nicht mehr in einem deutschen Augenoptikgeschäft. Wir passen an, wir feilen und kürzen, wechseln Pads, beraten bis zum Abwinken. Und trotz des immensen Aufwandes stellen wir dafür in vielen Fällen noch nicht einmal eine Rechnung.
Die aktuellen Zahlen zeigen es: Es herrscht nach der Pandemie so gut wie Vollbeschäftigung in der Augenoptik. Eigentlich eine solide Ausgangslage für Gehaltsverhandlungen. Die Nachfrage sollte das Angebot regeln, das Angebot den Preis – meint man.
Es gibt diese Momente, wo sich der Weg auftut, und zwei Optionen anbietet. Das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlägt. Die Opti Mitte Januar kann als solch ein (Groß-)Ereignis für die augenoptische Branche betrachtet werden.
Es gibt im ganzen Land eine erste Erholung am Messestandort Deutschland. So sind für 2023 mindestens 340 Messen geplant. Knapp ein Viertel mehr als hier im Jahr 2022 möglich waren.
In den USA läuft aktuell die große Entlassungswelle. Vor allem in den Tech-Unternehmen, in denen die Mitarbeiter sich scheinbar unangetastet sicher fühlen konnten, bricht sie herein.
Die 80er Jahre sind zurück: Neue alte Brillendesigns auf den Augenoptikmessen, Schulterpolster bei den Ladies. Jetzt noch die Idee, den Ladenschluss zu überdenken. Wenn auch eher unfreiwillig und mit der Energiekrise begründet.